Der Regen kam, aber er kam deutlich später als versprochen, so dass wir uns morgens recht viel Zeit lassen konnten, um halbwegs trockenen Fußes die notwendigen Unternehmungen durchführen zu können, bevor wir uns aus Salzburg wieder verabschiedeten.

Etwas mehr Zeit einplanen mussten wohl die zwei nicht deutsch sprechenden Urlauber mit ihrem gemieteten Roadsurfer, die mich bei einsetzendem Regen fragten, ob ich ihnen bei der deutschen Roadsurfer-Telefon-Hotline helfen konnte, da sie sich aus ihrem Camper ausgeschlossen hatten. Als ich mich durch die ersten sechs Automatenmenüpunkte durchgequält hatte, kam das Freizeichen der Warteschlange und ich verabschiedete mich ins Trockene. Viel Glück!

Es gab für heute zwei Ziele. Wir wollten den Regen hinter uns lassen und gerne dazu ein paar Grad mehr auf dem Außenthermometer sehen. Da es sich zudem um eine Überführungsetappe handelte, wählten wir den Ossiacher See in Kärtnen aus. Der Platz in Villach ist super ausgestattet, aber auch nicht ganz billig. Trotzdem geht es am nächsten Tag weiter nach Kroatien.

Ein Platz in der Kärntner Sonne

Dass ein Campingurlaub in Kroatien mittlerweile keine günstige Angelegenheit mehr werden würde, hatten wir im Vorfeld ohnehin nicht wirklich angenommen. Doch schon bevor wir auch nur einen Fuß auf kroatischen Boden gesetzt hatten, wurden wir von den Mautgebühren Sloweniens überrascht. Nicht nur, dass unser süßer kleiner Camper als klobiger Transporter einsortiert wurde, ist mindestens mal bemerkenswert, sondern die daraus resultierende Tatsache, dass wir für das Befahren der wenigen zur Verfügung stehenden Autobahnkilometer dieses kleinen Landes für eine Woche so viel bezahlen durften wie die Schweiz für ein ganzes Jahr verlangt. Die Schweiz! Für die Rückfahrt müssen wir uns da wohl nochmal die Karten neu legen.

Und dann endlich am fünften Tag, so spät wie vermutlich noch niemals zuvor auf dem Weg in den Urlaub, haben wir das Meer gesehen. Kurz vor Opatija, unserem ersten Stopp in Kroatien, begrüßte uns die Kvarner Bucht. Wir steuerten den schlichten Autocamp in Ičići, etwas südlich von Opatija, an. Der Platz befindet sich an einem Hang direkt hinter der Uferstraße, in den scheinbar willenlos Terrassen hineingesprengt wurden, um leidlich ebene Flächen anbieten zu können. Es gab keine ausgewiesenen Stellplätze, sondern nur eben diesen Hang. Man konnte sich also entweder kontaktfreudig dem Nachbarn ins Wohnzimmer stellen oder (so wie wir es hielten) ein ruhigeres Plätzchen im oberen Teil aussuchen.

Nach zehn Jahren endlich eine Hängematte
Blick aufs Meer

Vor Ort besichtigten wir die Lungomare, eine direkt am Meer verlaufende Küstenpromende mit unzähligen steinigen Badestellen, die sich an etlichen mehr oder weniger gut in Schuss gehaltenen mondänen Gebäuden entlang schlängelte. Das Wasser selbst wurde nur kurz angetestet, das Badevergnügen verschoben wir für den Moment auf die Insel Cres, die dann morgen erobert wird.

Die Lungomare
Mein Haus, mein Boot, mein…

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