Nach zwei schier endlos langen Jahren kommen wir nun doch endlich mal wieder dazu, unser teuer erstandenes alpines Sportequipment wenigstens für ein paar wenige Tage an der frischen Luft zu präsentieren. Es blieb nur abzuwarten, wie die alten und lädierten Knochen auf die mittlerweile doch sehr ungewohnte körperliche Betätigung reagieren würden. Unsere Reisegruppe wurde in diesem Jahr durch Nici und Steffen auf sechs Personen ausgedehnt. Stattdessen musste die Skikönigin ihre Teilnahme in dieser Saison absagen, da erstaunlicherweise die Schulpflicht auch für Ihre Majestät zu gelten scheint. Die Großeltern und ein angekündigtes Reiterwochenende konnten den Schmerz darüber aber deutlich in seine Schranken weisen.
Glücklicherweise meinte es der Wettergott mal wieder gut mit uns. Nachdem Sankt Anton noch am letzten Wochenende in ungeheuren Schneemassen versank, war gestern erst der erste Tag, an dem die Straßenverbindung dorthin wieder geöffnet werden konnte. Im Skigebiet konnten wir davon an der einen oder anderen Stelle noch Zeuge werden, da einige Pisten noch unter der weißen Pracht verborgen blieben und nicht freigegeben waren.
So testeten wir also unser Material und unsere verbliebenen Skills kreuz und quer über Galzig und Gampen, blieben dadurch stets in Schlagdistanz zu Sankt Anton, obwohl doch das Skigebiet zu den fünf größten Skigebieten der Welt gehören soll. Trotz dieser zahllosen Skipisten und Abfahrtmöglichkeiten landeten wir dann am späten Vormittag auf der Skiroute 51. Wie genau es dazu kommen konnte, wird vermutlich nie wirklich geklärt werden können. War es die pure Verzweiflung, ob der marginal eingeschränkten Pistenanzahl, gepaart mit einer Prise Übermut und gut gepflegten Unkenntnis der örtlichen Umgebung, insbesondere der Pistenanordnungen? Ich weiß gar nicht, wer die Zahl 666 in Zusammenhang mit dem Teufel gebracht hat. Viel naheliegender ist es doch, die 51 mit einer solch bedeutungsschweren Symbolik zu versehen. Kurz vor der Mittagspause hatten nicht wenige Personen aus unserer kleinen Skigruppe das untrügerische Gefühl, dass sie auf diesem länglichen, verbuckelten und mitunter steilen Gelände in die gräßliche Fratze des Satans schauen mussten. Mit viel Glück und Durchhaltevermögen konnten wir uns aus dieser misslichen Lage, sprich von dieser unsäglichen Skiroute befreien, und den Skitag am Ende doch unversehrt abschließen.
Für Morgen jedoch stehen weitaus größere Pläne auf dem Programm. Der Zusammenschluss der Skigebiete von Sankt Anton und Lech/Zürs soll nun endlich auch von unserer Sportgemeinschaft vollzogen werden. Die Wetterprognosen geben uns zusätzlich die Zuversicht, dass dieses Ziel erreichbar sein könnte. Bleiben wir also gespannt!