Die erste Erkenntnis des neuen Tages ist, dass die Sonne wieder verschwunden ist und mit ihr die wohlig warmen Temperaturen. In der Nacht gab es den ersten Regen seit Tagen. Leider begleitete er uns den ganzen Tag über mit unterschiedlicher Heftigkeit. An einen weiteren Strandtag war also nicht mehr zu denken. In weiser Voraussicht hatten wir für den Abend auch schon unsere Fähre von den Lofoten gebucht. Wir hatten dieses Mal keine Lust auf unbestimmte Wartezeiten.

Auf unserer Reise über die Lofoten fehlte uns also nur noch die äußerste Spitze. Leider war die Sicht wieder extrem eingeschränkt, so dass wir die beeindruckenden Berggipfel nur noch erahnen konnten. Das war gerade bei unserem letzten Teilstück verdammt schade.

Allererstes Ziel für den heutigen Sonntag war die sagenumwobene und weit über die Lofoten hinaus bekannte Bäckerei in Å. Sie befindet sich völlig unscheinbar mitten in einem Museumsdorf. Gebacken wird auf sehr traditionelle Art und Weise in einem Steinofen. Auf den Spuren der Bäckerverschwörung wollten wir unbedingt vor Geschäftsschluss vor Ort sein. Das gelang uns zwar deutlich, aber – wie sollte es anders sein – es gab kein frisch gebackenes duftendes Steinofenbrot mehr. Stattdessen deckten wir uns mit Kanelsnurren oder Kanelboller ein. Wir kennen den Unterschied nicht wirklich, aber die Dinger kamen frisch aus dem Ofen und sind unfassbar lecker. Im Museumsladen gab es dann noch tiefgefrorenes Brot aus der Bäckerei von dieser Woche. Mal sehen, was das kann?!

Anschließend rollten wir das Feld von hinten wieder auf. Unsere Fähre ging erst abends um halb zehn. Wir hatten also genügend Zeit bei tendenziell eher ekligem Wetter die hübschen kleinen Lofotenörtchen genauer anzusehen. Das wurde auch ein klein wenig zu einer kulinarischen Expedition inklusive selbstgebackenem Kuchen mit Capuccino und etwas später auch noch delikaten, geradezu fangfrischen Fischburger.

Insbesondere die Sache mit dem Capuccino ist der Erwähnung wert, weil wir die Erfahrung gemacht haben, dass die gute alte traditionelle deutsche Kaffeekultur mit Espresso, Capuccino und Latte Macchiato hier scheinbar noch keinen Einzug gehalten hat. Stattdessen trinkt der Norweger offenbar gerne schnöden und drögen Filterkaffee. Offenbar sind die Norweger auf eine dieser unsäglichen Retroschienen hereingefallen und glauben, dass Filterkaffee eine total leckere Getränkevariante ist. Dann kommt jetzt vermutlich auch Tritop wieder.

Den gemütlichen verregneten Abend ließen wir dann im Hafen von Moskenes ausklingen. Bis zu dem Zeitpunkt als wir beim Einschalten der Zündung aus heiterem Himmel ein fieses quietschendes Motorengeräusch aus dem Heck unseres Spacecampers zu hören bekamen. Mit diesem unguten Gefühl, nicht zu wissen, wo dieses Geräusch herkommt, fuhren wir auf die Fähre. Zumindest da gibt es noch keine Beeinträchtigung. Toi toi toi…

Statistik

Ü42: 29.07.2017 -> 30.07.2017 in Flakstad (71.991 km)

Zurückgelegte Strecke

Tag 20 (Flakstad-Bodø): 82 km
Insgesamt: 4.655 km

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. KLM

    Oh Geräusche auf den Lofoten und VW Busse da kommen mir ungute Erinnerungen. Das könnte eine verlorene Tasse oder ein kaputtes Getriebe sein. Aber wir sind damals auch damit noch bis nach Hause gekommen. Leider aber ohne Tasse. Also noch gute Reise. Bergfest hattet ihr ja schon.
    Wir sind sehr gespannt, was sich in Sachen Bäckerververschwörung noch so alles ermitteln lässt.

Schreibe einen Kommentar