Die Lofoten sind landschaftlich wirklich eine wahre Freude. Türkisblaue Fjorde durchschneiden schroffe Bergwelten. Dazwischen liebliche Hügel zwischen Seen und Bächen. Hinter jeder Ecke kommt ein neues fotogenes Postkartenmotiv. Wenn man nicht aufpasst braucht man für den Weg zum Einkaufen einen ganzen Tag, weil einen die Gegend so lange in Beschlag gehalten hat.
Auch wir lassen uns davon begeistern und verlängern unseren Aufenthalt in Kabelvåg um einen Tag. Aber statt uns mit den Rädern die engen Straßen und dunklen Tunnels entlang zu ängstigen, nehmen wir den Camper, um ein wenig die nähere zu erkunden. Unser erstes Ziel ist dabei Henningsvåg, das den bei Lichte betrachtet etwas übertriebenen Namen „Venedig des Nordens“ trägt, da es über mehrere Inseln gebaut ist. Wie alles auf den Lofoten ist aber auch dieser Ort überschwemmt von Touristen. Eine Analogie zu Rotenburg ob der Tauber erscheint da tatsächlich naheliegender.
Vorher war für viele von uns endlich der schon vor Tagen angekündigte Badetag. An einer korsisch wirkenden Bucht mit breitem Sandstrand, flach ins Meer laufendem weichem Sandboden und glasklarem Wasser stürzten sich Jutta und Ölf in die Fluten. Ölf versuchte sich sogar in Wasserakrobatik als er einen Köpper andeutete. Jutta konnte von dem erfrischenden eiskalten Wasser gar nicht genug bekommen und lief gleich mehrere Male hinter einander ins fröstelnd kühle Nass.
Im Anschluss an unsere Venedigbesichtigung unternahmen wir noch eine meteorologische Erkundungsfahrt auf die Nordseite der Lofoten und umrundeten die Insel Gimsøya. Der Nebel kam im wahrsten Wortsinne wie aus heiterem Himmel. Je weiter wir nach Norden kamen, desto dichter wurde er. Die Temperaturen fielen gleichzeitig mit der Sicht in etwa auf die Wassertemperatur der Badebucht. Es sieht wohl so aus als würden wir uns mehr auf die Südküste der Lofoten fokussieren müssen.
Und falls noch irgendjemand neidisch auf fünf Wochen Urlab am Stück sein sollte, dann ich möchte ich kurz von unseren Schweizer Nachbarn auf dem Campingplatz erzählen, die eigentlich geplant hatten, mit ihrem California Bus insgesamt sechs Wochen unterwegs zu sein. Nun fahren sie bereits sieben Wochen und haben es erst bis zu den Lofoten geschafft…
Statistik
Ü39: 26.07.2017 -> 27.07.2017 in Kabelvåg (71.773 km)
Karte
Zurückgelegte Strecke
Etappen
Tag 17 (Kabelvåg-Kabelvåg): 98 km
Gesamtstrecke
Insgesamt: 4.453 km
Baden! Wer hätte gedacht hier in den nächsten Tagen so ein Bild zu sehen. Ölf wurde aber doch nicht etwa geschuppst? Er schaut etwas erstaunt.
Das ist vermutlich das Erstaunen über so viel eigenen Mut. Er ist ja sonst nicht so die Wasserratte…