Das schon gestern erwähnte Sanitärhaus hatte einen eklatant verranzten Eindruck bei uns hinterlassen. Daher reichte uns am frühen Morgen eine Katzenwäsche, vor dem großen Ansturm der Horden auf dem gut gefüllten Platz. Weniger als voll bekleidet wollten wir uns an dem Ort wirklich nicht unbedingt aufhalten.
So waren wir schon um kurz nach neun Uhr ohne Frühstück auf der Piste. Die Temperaturen waren nach wie vor im Keller. Die Wolkendecke wollte sich auf nicht so recht auflösen. Was soll man auf Andøya mit all diesen tollen karibisch anmutenden Sandstränden mit türkisblauem Wasser, wenn bei 10 Grad der Wind bläst und die Sonne gar keine Anstalten macht, einen vermeintlichen Windschatten zu erwärmen? Da fährt man lieber weiter und sucht die Sonne.
Die fanden wir heute erst etliche Kilometer weiter als wir schon die Vesterålen verlassen hatten und gerade auf den Lofoten ankamen. Im Nu wurden die wärmenden Klamotten vom Leib gerissen und die kurzen sommerlichen Shorts angezogen. Schließlich ist ja nach wie vor Sommerurlaub.
Den ersten Stopp machten wir dann in Svolvær. Das Auto ließen wir am Ortseingang stehen und sattelten stattdessen die Räder. Lustigerweise parkten wir unwissentlich unterhalb einer der Sehenswürdigkeiten des Ortes. Die Felsformation Svolværgeita mit zwei 1,80 Meter auseinanderstehenden Spitzen, die offenbar Kletterer aus aller Herren Länder dazu verführt in luftiger Höhe von der einen zur anderen Spitzen zu springen. Wir wurden von einem norwegischen Paar darauf aufmerksam gemacht, die schon eine Weile das Treiben auf der Bergspitze beobachteten. Einen gelungenen Sprung zwischen den beiden Spitzen konnten wir aber nicht beobachten, obwohl recht viel los war da oben.
Auf den Spuren der skandinavischen Bäckerverschwörung konnten wir heute weitere Indizien sammeln. Licht ins Dunkel brachte das jedoch leider noch nicht. In Svolvær hatten wir an drei verschiedenen, formal als Bäckerei ausgeschriebenen Stellen kein Glück. Überall gab es Reste von süßen Gebäckstücken, die man jedoch überall auch in den Supermärkten sieht, aber kein einziges Brot. Es kann kein Zufall sein, dass ein Bäckerwagen auf dem Marktplatz direkt nach unserem Besuch verschlossen wurde. Ob der schon ein wenig fahrig wirkende Verkäufer nun irgendwelche Repressalien von der Bäcker-Camorra zu erwarten hat, weil er uns etwas Gebäck verkauft hat, entzieht sich unserer Kenntnis. Es würde aber ins Bild passen…
Auf einem der total überfüllten Campingplätze der Lofoten stehen wir nun auch. Irgendwohin müssen ja auch die unzähligen Wohnmobile, die man den ganzen Tag auf den Straßen sieht. Allerdings haben wir einen exquisiten Platz auf einer Mole ergattert und sind nun von beiden Seiten vom Wasser umgeben, wenn die Ebbe nicht gerade den darunter liegenden Schlick zum Vorschein bringt.
Statistik
Ü38: 25.07.2017 -> 26.07.2017 in Andenes (71.529 km)
Karte
Zurückgelegte Strecke
Etappen
Tag 16 (Andenes-Kabelvåg): 244 km
Gesamtstrecke
Insgesamt: 4.355 km