Nur um der Chronistenpflicht genüge zu tun, bin ich an dieser Stelle dazu verpflichtet, eine weitere Kerbe in das ohnehin schon übervolle Brett für 2017 zu schlagen. Es war weder geplant noch eine Freude, aber der Reihe nach.
Am Wochenende steht die Taufe des zauberhaften Wonneproppens mit den Werdersocken an (siehe dazu auch den Eintrag Tammo ist da). Sehr spät kamen wir am Freitag Abend in Osnabrück an. Schon beim Auspacken um halb zwei Uhr hörten wir laute Gesprächsfetzen in der Nachbarschaft. Wie es sich herausstellte, waren es unsere direkten Nachbarn, die erst auf dem Balkon laut palaverten und dann gegen zwei Uhr nachts dachten, jetzt wäre es eine wunderbare Zeit, dumpfen Schlager auf voller Lautstärke zu hören.
An sich ist es ja sehr respektvoll, diese Art von Musik erst zu sehr später Stunde einzuschalten, zu der sich die rechtschaffene Bevölkerung im wohlverdienten Erholungsschlaf einer anstrengenden Arbeitswoche befindet und somit von derlei tumben Genöle nicht weiter genervt wird. Wenn man dann allerdings den Bierzapfhahn mit dem Lautstärkeregler verwechselt und zusätzlich noch ohne jegliches Talent irre kreischend versucht, die ohnehin in dieser Art Geräuschkulisse schwer zu findenden Töne wetteifernd zu treffen, dann würde vermutlich selbst der hartgesottenste Horrorstreifenhauptdarsteller fluchtartig das Weite suchen.
Genau das taten wir dann auch um etwa halb drei Uhr. Eine Kontaktaufnahme mit den deutlich alkoholisierten Partypeople erschien sowieso aussichtslos zu enden. Schon alleine wegen der ob des Alkoholpegels der einen Seite sprachlich zu erwartenden Barriere. Wir schnappten uns unsere Bettdecken und Ölf, der diese Art der nächtlichen Beschallung tatsächlich auch nicht so liebt, und stiegen in den Spacecamper. Nach einer sehr kurzen Runde über den Westerberg entschlossen wir uns am anderen Ende unserer Straße zu parken und legten uns dort schlafen.
Wie herrlich ruhig es hier sein kann. Keine Autos oder sonstigen vorbei schlendernden Pöbler. Kein Wäscheservice am Hotel, der zu frühmorgendlicher Stunde polternd seine Ladung verstaut. Ein Traum. Um kurz vor acht wurden wir am Auto von Merle begrüßt, die schon befürchtete, dass im Bus eingebrochen wurde, da wir das Seitenfenster zwecks Belüftung offen gelassen hatten.
Im Nachhinein stellte sich heraus, dass es sich um die Abschiedsparty der Nachbarn gehandelt hatte. Mittags stand schon ein Umzugsanhänger vor der Tür. Angeblich ging die Party auch nur bis halb drei… Immerhin steht uns von der Seite keine weitere Ruhestörung mehr ins Haus.
Statistik
Ü23: 16.06.2017 -> 17.06.2017 in Osnabrück (65.858 km)