Wo bleibt die Norwegische Erdbeere?

Der Abend wurde noch recht gesellig, da wir im Ausgleich zu den filetierten Rotbarschen unseren Nachbarn eine Flasche Rotwein überreichten, die wir letztendlich dann gemeinsam auf ihrer windgeschützten Terrasse vernichtet haben. Erst als die meisten von uns trotz der medizinischen Einnahme des Alkohols anfingen zu schlottern, gingen wir zu Bett. Wir bekamen dabei noch ein paar weitere recht unscharfe Bilder von vermeintlichen Elchen zu sehen, deren Authentizität nicht einwandfrei geprüft werden konnte. Dagegen steht nach wie vor die recht plausibel klingende Ein-Elch-Theorie, die sehr wohl auch übergreifend auf Schweden und Norwegen anwendbar sein dürfte.

Ein wenig widerwillig brachen wir am nächsten Morgen unsere Zelte bei erneut herrlichstem Sonnenschein in Rørvik ab. Die Abwägung zwischen irgendwann wieder nach Hause kommen und das schöne Wetter weiter genießen, schlug für den Moment gegen die sommerlichen Temperaturen. Da wir doch noch sehr weit im Norden waren, mussten wir heute mal ein paar Kilometer gut machen.

So schlugen wir uns von der Küste wieder zurück ins Hinterland auf die Europastraße durch, auf der wir dann gen Süden in Richtung Trondheim fuhren. Den einzigen nennenswerten Halt auf der heute fährenfreien Strecke machten wir spontan an einem Erdbeerverkaufsstand am Straßenrand. Das war tatsächlich der erste dieser Art, den wir auf norwegischen Boden gesehen haben. Nach den erdbeertechnischen Pleiten der letzten Tage und Wochen wollten wir der hochgelobten „Norwegischen Erdbeere“ eine weitere Chance geben. Und wider Erwarten beinhaltete dieses Schälchen die bisher leckersten Erdbeeren auf unserer Reise. Die guten Osnabrücker Erdbeeren übertreffen sie allerdings auch noch nicht.

Der Tag endete heute auf dem letzten Campingplatz vor Trondheim bei leckeren gebratenen Rotbarschfilets und einem Sundowner in unserem Panoramadeck. Heute ist kein Berg im Weg, um uns den Sonnenuntergang zu vermiesen. Allerdings kommen von hinten sehr unangenehme dunkle Wolken an, die uns womöglich unseren Sightseeing- und Shopping-Tag in Trondheim verleiden könnten.