Wie der Name schon andeutet, war am Donnerstag erst einmal Regentag, wenn auch ohne nennenswerte Gewitter. An einen gemütlichen Radausflug zum Warmwerden war also nicht im Entferntesten zu denken. Es regnete tatsächlich ohne Unterlass von morgens bis abends. Es war bitterkalt und winterlich. Die Schneekuppen auf den Bergen wuchsen zusehends und wir waren schon bestürzt, dass wir ohne Winterklamotten aufgebrochen waren. Der Heizlüfter aus dem Bus tat den ganzen Tag seinen treuen Dienst.

Alle, die einen Fuß vor die Tür gesetzt haben, kamen unweigerlich nass geregnet wieder zurück. Ich habe die Gelegenheit genutzt, um unsere Anreise niederzuschreiben und als neuen Beitrag zu veröffentlichen.

Der Freitag begrüßte uns dann bereits am Morgen schon mit einem wolkenlosen Himmel, so wie wir ihn im Vorfeld auch gebucht hatten. Als Einstiegsrunde wurde in diesem Jahr statt der Ponale die seit einiger Zeit schon nicht mehr gefahrene Sarca-Runde ausgewählt. Ein Grund für das Auslassen der Tour in der jüngeren Vergangenheit war sicherlich, dass ein Teil der Strecke durch die Marocce als breiter Radweg asphaltiert wurde. Aber immerhin durften wir den Weg zu unserem Pausenplatz am Lago di Cavedine als Trail fahren.

Aber wieder einmal wurde deutlich, dass sich die Gemeinden hier vor Ort offenbar so langsam von der Masse der Mountainbiker trennen möchten. Immer häufiger sieht man an den Wegweisern der Wanderwege, dass diese ausschließlich zu Fuß zu benutzen sind. Der geneigte Fahrradfahrer wird immer mehr zum ungeliebten Gast. Wenn das so weiter geht, ist die anspruchsvollste legale Runde bald die Adrenalina zwischen den Eisdielen in Arco, Torbole und Riva…

Trotz des intensiven Checks unserer Räder ganze zwei Wochen vor der Abfahrt an den Gardasee, inklusive Kettenwechsel, Austausch der Bremsbeläge und zweimaliger Probefahrt am Wattkopf, unserem Hausberg, knarzte und knackte mein Rad bei allen giftigeren Anstiegen, dass es nur so eine Freude war. Schnell stellte der Kenner fest, dass der Schaltzug dank einer leicht angegriffenen Ummantelung erneuert werden sollte. Dazu hüpfte die Kette auf dem kleinen Ritzel geradezu euphorisch hin und her. Auch hier wurde eine klare Wechselempfehlung ausgesprochen.

Die anstehenden Servicearbeiten wurden jedoch wegen „terminlicher Engpässe“ auf den Folgetag verschoben, so dass die sonnige Auffahrt am Samstag die Ponale hinauf bis nach Pregasina noch mit dem geschundenen Material gefahren werden musste. Statt der weiterführenden Auffahrt mit anschließendem schönen Trail abwärts in Richtung Passo Rochetta, ging es für mich und Buddy wieder die Ponale hinab.

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Pause in der Sonne

Jedoch nicht die „langweilige“ Auffahrt hinab, sondern den schmalen, teilweise verblockten und insgesamt sehr steilen Wanderweg hinunter zur Straße. Nachteil war, dass wir dann ein gutes Stück durch die engen Tunnel zurück nach Riva fahren mussten. Der Vorteil war aber die Strecke an sich und die Besichtigung des an der Strecke liegenden Wasserfalls, den ich vorher so bewusst auch noch nicht gesehen hatte.

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Biken im Wasserfall

Der Austausch des kleinen Ritzels fand dann am Nachmittag statt, die Neuverlegung des Schaltzugs direkt am Sonntag Morgen vor der Abfahrt nach Santa Barbara. Mit einem völlig neuen Fahrgefühl ging es asphaltierte 1100 Höhenmeter hinauf zum Monte Velo. Leider entfaltete sich neben dem neuen Fahrgefühl auch ein sich als äußerst hinderlich erweisender Schmerz an der Sattelauflagestelle. Vielleicht hätte ich nicht die seit einigen Jahren im Schrank dahinmodernde Radhose anziehen sollen. Aber die anderen beiden Hosen waren noch auf der Wäscheleine…

Die Gastronomie am Kulminationspunkt war am Sonntag unglücklicherweise geschlossen, so dass wir mit dem eigens mit in den Berg genommenen Rationen auskommen mussten. Hier trennten sich auch die Wege der Gruppe in die Anaconda-Fahrer und die Erkunder einer neuen Abfahrtmöglichkeit zurück nach Arco.

Der neue Weg zurück sollte zunächst auf der anderen Seite des Monte Velo vorbeiführen. Dieser Abschnitt war jedoch partout nicht zu finden. Stattdessen fuhren wir in einer Schleife hinab zu einem Bach, nach dessen Überquerung der Weg sehr steil wieder hinauf führte. Glücklicherweise die einzige Schiebepassage an diesem Tag. Zurück auf dem anvisierten Pfad standen wir kurzerhand erneut vor einem Verbotsschild, dass uns zur Planänderung zwang.

Der Einkehrschwung für ein schnelles Erfrischungsgetränk gelang dann im Rifugio Monte Velo. Danach ging es wieder zur Asphaltstraße. Nun wollten wir wenigstens die Querfeldeintrails des Wanderweges 608 zwischen den Serpentinen nehmen. Doch am obersten Einstiegspunkt das gleiche Trauerspiel wie zuvor. Für Radfahrer verboten! Als wir uns schon auf eine traurige Abfahrt auf der Asphaltstraße einstellten, bemerkten wir, dass am nächsten Einstiegspunkt von der Straße kein Verbotsschild vorhanden war. Von da an wurde es doch noch eine sehr schöne Abfahrt bis hinunter nach Bolognano.

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