Nach so vielen Besuchen im Verlaufe von etlichen Jahren am Gardasee nahmen wir heute zum ersten Mal einen Klettersteig in Angriff. Nici und Steffen hatten uns gefragt, doch mal zusammen ein leichten, familientauglichen Klettersteig für Anfänger auszuprobieren. Wir radelten also zunächst entlang der Sarca zum Campingplatz in Arco. Dort konnten wir uns jeder eine Kletterausrüstung, bestehend aus Helm, Klettergurt und Sicherungskarabinern, ausleihen. Danach ging es mit den Rädern noch ein kleines Stück weiter die Sarca flußaufwärts bis wir in der Nähe von Dro unsere Räder abstellten.

Das Anlegen des Klettergurts an sich stellte schon die erste größere Herausforderung dar, die aber dank gemeinschaftlicher Unterstützung bereits nach wenigen Minuten bewältigt werden konnte. Fertig ausgestattet ließen wir den Blick die steile Felswand hinauf schweifen und erkannten nicht mal einen Ansatz von einem familientauglichen Wanderweg, der einen Neueinsteiger am Kletterfels hätte begeistern können. Stattdessen ragte ein riesiger Berg vor unseren Augen in den Himmel hinauf, der kaum zu bezwingen schien. Doch den Ausschilderungen folgend schlängelte sich ein schmaler Pfad den Berg hinauf, der über weite Strecken im Bergmassiv verankerte Sicherungsdrahtseile anbot.

Der Aufstieg
Der Blick hinunter
Der Abstieg

Für den unbedarften Wanderer, der sich zum ersten Mal an einem Klettersteig versucht und dem ein Aufenthalt in einiger Höhe über dem Abgrund nicht viel auszumachen vermag, war das häufige Sichern und Entsichern mittels der Karabiner an den dafür vorgesehenen Drahtseilen des Klettersteigs eher gewöhnungsbedürftig. Insbesondere da die Abschnitte teilweise nur einen halben Meter lang waren. Auf der anderen Seite gab es an subjektiv betrachtet kniffligeren Stellen des Klettersteigs mitunter gar keine Sicherung. So bezwangen wir am Ende gute dreihundert Höhenmeter und hatten die eine oder andere schöne Aussicht aus der steilen Felswand auf die immer kleiner werdende Landschaft unter uns. Der Abstieg auf dem gleichen Weg zurück hatte es dann aber nochmal richtig in sich. Dabei wurden ganz offensichtlich Muskeln in Waden und Oberschenkeln beansprucht, die sich wohl schon länger in einem Ruhezustand gemütlich gemacht hatten, dass ich am Fuße des Berges auf ziemlich wackeligen Beine ankam und froh war, wieder auf das Fahrrad umsteigen zu dürfen.

Statistik

Ü7: 24.05.2023 -> 25.05.2023 in Torbole (200.553 km)

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