Nach zwei kleineren Testrunden mit dem Kayak kann man festhalten, dass die mit dem Wunderkleber SureSeal geflickte Stelle am Bug des Bootes wirklich dicht hält. Langsam verblassen nun auch die leidvollen Erinnerungen an unseren kläglich gescheiterten Versuch, dass Kayak in Norwegen startklar zu bekommen. Man könnte fast sagen, dass SureSeal der Faser unter den Flickzeugen ist. Höchste Zeit also für einen entsprechenden Ausflug, um das Sportgerät besser kennen zu lernen und auszureizen.

Das Ziel war also die Bucht, die wir am Vortag noch mit dem Motorboot angefahren hatten. Da das Kayak lediglich Platz für zwei ambitionierte Wassersportler bietet, begleiteten Ute und Gerd uns auf eben jenem Motorboot. Nach ein paar kurzen Sperenzien seitens des Motorbootfahrers, von denen wir uns natürlich nicht beirren ließen, paddelten wir gemächlich entlang der Küste in Richtung offenes Meer.

So könnte Ölf auch stundenlang paddeln
Aber anstrengend ist die Geschichte dann doch…

Kaum hatten wir die Bucht erreicht und planschten für wenige Minuten im wiederum traumhaft herrlichen angenehm temperierten Wasser als plötzlich ein Katamaran mit drei Teenagern an Bord anlandete. Nach kurzem Erstaunen mussten wir feststellen, dass kurz danach bereits der nächste Katamaran in die Bucht geschossen kam und auf den Strand fuhr. Als dann endlich acht dieser Segler inklusive zweier Motorboote den Strand bevölkerten, hatten wir, nach wie vor im Wasser planschend, endlich die Chance zu unserem Kayak zurück zu schwimmen, uns züchtig zu bekleiden und wieder in See zu stechen. Denn mittlerweile bevölkerten die Besatzungen von zwölf Katamaran laut grölend und johlend die Bucht, so dass wir nur noch das Weite suchten.

Aussicht auf Bucht

Schon Shakespeare erkannte Anfang des 17. Jahrhunderts, dass die Großen die Kleinen fressen. Mit diesem ach so wahren und in vielfältigsten Lebenssituationen am eigenen Leibe immer wieder erlebbaren Sinnspruch im Hinterkopf, fuhren wir mit dem Motorboot und dem Kayak ein kurzes Stück weiter zur nächsten viel kleineren Bucht, in der sich aber ein Paar mit einem Stand Up Board nieder gelassen hatte. Es benötigte nur eine kurze völlig unaufdringliche Kekspause und das Paar packte seine Sachen und wir konnten die kleine Bucht entern. Alles unter dem Motto „Aphorismen für Anfänger“.

Braten in der Sonne

Kurze Zeit später wurden wir vermutlich noch auf Film gebannt, während wir entspannt in dieser kleinen Bucht am Strand lagen. Eine kleine Wandergruppe filmte offenbar ihren Ausflug und hatte uns vermutlich auch vor der Linse. Beherzt konnte ich in letzter Sekunde noch die Blöße meiner Frau mit einem geistesgegenwärtigen katzenhaften Hechtsprung bedecken und somit das Schlimmste nochmals verhindern. Vielleicht sollte man demnächst mal nach Wanderwegen auf Korsika bei Youtube suchen…

Statistik

Ü25: 19.06.2018 -> 20.06.2018 in Golfo di Sogno (99.113 km)

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. KLM

    Warum sitzt eigentlich Martin vorn? Ich dachte immer der schwerere muss hinten sitzen, oder ist es wegen der Kiste Bier die wir nicht sehen können?
    Zudem ist die Sicht von hinten so doch sehr eingeschränkt, obwohl ein schöner Rücken …
    Euch aber noch viele schöne Touren mit und ohne Motor.
    Vielleicht findet ihr sie ja noch, die traumhafte und einsame Bucht mit kristallklarem Wasser und feinstem Sandstrand.
    Prost!

    1. Martin

      Dafür gibt es natürlich mehrere Gründe. Zum einen sitzt der Chef selbstredend immer vorne, zum anderen läuft hinten immer Wasser rein, wenn der dicke Chef hinten sitzt. Außerdem kriege ich hinten meine Beine nicht vernünftig verknotet…

      Das mit der Kiste Bier ist aber auch eine gute Idee!

  2. Johann von Pienz

    Ölf hat beim Sonnenbraten eindeutigdie Nase… ähh die nahtlose Bräune … vorn. Wenn das man kein Ärger gibt. Hoffentlich isser gut eingecremt.

    1. Martin

      Ölf sagt, dass er ein Beast ist. Und Beasts kriegen keinen Sonnenbrand. Da verbrennt sich eher die Sonne.

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