Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit konnten wir keine weiten Sprünge mehr machen. Schließlich wollten wir noch eine geöffnete Rezeption finden, die uns freudestrahlend in Empfang nehmen würde. Allerdings auch eine, die uns einen freien Platz anbieten würde. Dies war bei unserer ersten Anlaufstelle in Sibiril leider nicht der Fall. Stattdessen stand ein unheilvolles Complet-Schild am Eingang. Dabei hatten wir so auf ein leckeres Mahl im angeschlossenen und zudem hervorragend bewerteten Restaurant gehofft.
Also ging die Reise weiter. Langsam wurde aber die Auswahl an Campingplätzen immer geringer, da wir immer tiefer in den September geraten waren. Wir hangelten uns quasi von Saisonfinale zu Saisonabschluss. Den nächsten Unterschlupf fanden wir dann in Keremma. Der Platz hatte zwar keinen Meerblick und kein Restaurant, aber immerhin um kurz vor sieben noch geöffnet. Da aber auch hier das Ende der Saison nahte, gab es keinen Bäckerservice mehr. Auch eine Bäckerei war in frühstücksradfahrtauglicher Entfernung nicht ausfindig zu machen. Das führte dazu, dass wir in aller Hektik nochmals den Camper anwarfen, um im nächsten Ort kurz vor Ladenschluss das morgige Frühstück zu besorgen. Der Intermarché dimmte schon das Licht als wir gerade unsere letzten Einkäufe zusammenrafften.
Für den folgenden Tag hatten wir nun zwar ein hervorragend ausgestattetes Frühstück, allerdings wollte das Wetter zunächst nicht so recht in Gang kommen, was bei einem Teil der Reisegruppe für ein kleines bisschen Missstimmung sorgte. Es handelte sich ja immerhin um einen Sommerurlaub. Einem Wetterfrosch gleich hellte sich Juttas Laune aber gegen Mittag mit einsetzendem Sonnenschein flugs wieder auf, so dass wir die Umgebung, inklusive einiger von Obelix vergessener Hinkelsteine, gut gelaunt per Rad erkunden konnten.
Um endlich auch einen essenziellen Tagesordnungspunkt von unserer Liste für im Grunde jeden Sommerurlaub streichen zu können, stürzten wir uns kurz vor dem Abendessen todesmutig in die eiskalten Fluten des Ärmelkanals. Es waren aber tatsächlich nur wenige Schwimmzüge möglich, ohne im Meer jämmerlich zu erfrieren.