Die ersten beiden Tage standen ganz im Zeichen des Ankommens, Einrichtens und Wohnens. Nach einem kurzen, aber heftigen Gewitterguss in der Nacht mussten zudem erstmal ein paar Sachen wie der leichtfertig schon ausgepackte Teppich, meine Schuhe oder der Boden an sich wieder trocknen, wobei uns aber die tagsüber gewissenhaft scheinende Sonne tatkräftig unterstütze. Nach der langen, kalten und entbehrungsreichen Zeit, in der man zu Hause gefühlt ein halbes Jahr keine Sonne zu Gesicht bekommen hatte, eine heiß begehrte und willkommene Abwechslung.

Fertig eingerichtet mit Küchenschrank und Sonnensegel
Unfassbare Körperbeherrschung auf dem wackligen Board

Apropos Abwechslung. Am Dienstag hatte sich der Giro d’Italia direkt vor unserer Haustür angekündigt. Nach guten 50 Kilometern der Etappe sollte das Fahrerfeld bei uns vorbeirauschen. Irgendwie mussten wir jedoch leider feststellen, dass insbesondere die Werbekarawane einer solch großen bedeutungsschweren Landesrundfahrt über die Jahre doch deutlich an Zauber verloren hat. Nachdem wir vor etlichen Jahren am Rande einer kleinen Pyrenäenstraße im Rahmen der Tour de France noch mit reichlich Tüdelkram zugeschmissen wurden, von dem tatsächlich vor allem die aufblasbaren Kissen in Form eines Schweizer Käselaibs über etliche Jahre treue Begleiter unserer Strandurlaube waren, war der Ertrag heute doch mehr als ernüchternd. Alle paar Minuten hielt ein Merchandising Sprinter am Straßenrand an, aus dem die Insassen versuchten, über eine Lautsprecheranlage völlig überteuerten Tinnef an den Mann zu bringen. Naheliegenderweise ohne nennenswerten Erfolg. Das war alles. Dann kam die Ausreißergruppe, wenig später das Hauptfeld, danach war der Trubel vorbei und alle konnten nach Hause gehen.

Die Spitzengruppe der Giro Etappe jagt durch Torbole, ohne Blick für die Pizzeria 600
Statistik

Ü5: 22.05.2023 -> 23.05.2023 in Torbole (200.553 km)

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