Auch am nächsten Morgen ließen die hoppelnden Häschen weiter auf sich warten. Stattdessen begannen zu frühmorgendlicher Stunde die Gärtner mit dem Stutzen der Hecken, die die einzelnen Parzellen auf dem Campingplatz voneinander trennten. Immerhin beschränkten sie sich auf die Verwendung von elektrischen Heckenscheren und kamen nicht auf die wahnsinnige Idee auch noch hanebüchene Laubsauber einzusetzen. Eine Unsitte, die in der Osnabrücker Nachbarschaft leider immer mehr um sich greift. Wo bleibt der Gesetzgeber, wenn man ihn mal braucht? Auf der einen Seite hat man gar nicht mehr die Möglichkeit, einen Staubsauger zu erstehen, der eine anständige Saugkraft entwickelt, weil die ja dann viel zu viel Strom fressen. Auf der anderen Seite gibt es scheinbar überhaupt keine Reglementierung für diese verkackten, ohrenbetäubenden Nervtöter, mit denen irgendwelche beschränkten Geister versuchen, beinahe rund um die Uhr letzte Fitzelchen von herunter gefallenen Blättern aufzunehmen, die das normale Auge gar nicht entdecken kann. Aber ich schweife ab. Kein Wunder also, dass sich die auf ihren Auftritt nur wartenden Hasen dann doch eher bedeckt hielten. Wie schnell ist so eine Heckenschere mal aus der Hand geglitten…

So begrüßte uns der Morgen
Da hilft jeder Zuspruch aus der Heimat!

Während der Fahrt durch die windige bis stürmische und immer wieder auch regennasse Normandie stellten wir uns irgendwann die naheliegende Frage, ob man eigentlich WetterOnline, aufgrund der dort veröffentlichten, scheinbar bewusst irreführenden Wetterprognosen, verklagen könnte? Und welche Aussicht auf Erfolg das wohl haben würde? Da sind jetzt mal die Juristen in der Leserschaft gefragt. Immerhin schreiben wir das Jahr 2021, es werden Sonden mit ferngesteuerten Spielzeugautos auf den Mars geschossen, um sich dort Gesteinsproben näher ansehen zu können, Privatleute düsen nur so zum Spaß ins Weltall, weil sie es können. Beinahe jeder trägt mittlerweile eine Kamera in der Hosentasche, mit der man sogar telefonieren kann. Und es gibt in ausgewählten Verkaufsstellen sogar Milchkonfitüre mit gesalzener Butter, sehr lecker übrigens. Aber die Meteorologen dieser Welt schaffen es nicht, wenigstens mal für drei Tage im Voraus das Wetter vernünftig vorherzusagen? Da kann man ja besser einen Frosch befragen, schlechter wird der auch nicht liegen, selbst wenn er nix sagt. Vor wenigen Tagen noch war die Prognose für Frankreich voller Sonnenschein und Glückseligkeit, während man in Dänemark noch bis wenigstens Mitte der Woche warten musste, um überhaupt einen Sonnenstrahl abbekommen zu können. Mit Blick auf die aktuelle Wetterkarte hatte sich das Bild nun schon komplett gedreht. Auf nichts kann man sich mehr verlassen…

Der führt doch jemand etwas Böses im Schilde…

Der Campingplatz, der für die heutige Nacht unsere Herberge sein sollte, lag nur durch eine Straße vom Strand getrennt. Trotz dieser exquisiten Lage waren wir offenbar die einzigen Gäste, die sich nicht für den ganzen Sommer hier niedergelassen hatten. Als Stellplatz wurde uns eine Grünfläche, umsäumt von vielleicht einen halben Meter hohen Heckenpflänzchen, zugewiesen. Gut, dass wir auch heute keinen Schatten benötigten. Immerhin lag der Platz aber am ehesten noch im Windschatten des benachbarten Mobilhauses. Der Wind pustete jedoch so heftig, dass der Camper trotz aerodynamisch ausgefeilter Ausrichtung hin- und herschwankte wie ein angetrunkener Oktoberfestbesucher. Vermutlich unser windigster Übernachtungsplatz seit dem Nordkapp. Als kleine Randnotiz sei nur erwähnt, dass wir auf diesem Campingplatz das allererste Mal unser Impfzertifikat vorweisen mussten.

Viel Platz für viel Wind

Um nach der langen Autofahrt noch ein wenig Bewegung zu bekommen, machten wir noch einen kleinen Spaziergang am Meer. Strandspaziergänge kann man ja wirklich bei jedem Wetter machen. Es ist immer schön. Da kann einem danach noch so eine dicke Salzkruste auf den Brillengläsern kleben, dass man den Rückweg fast nur noch erahnen kann. Vielleicht habe ich deswegen niemand anderen am Strand gesehen, aber vielleicht lag es auch nur am leicht ungastlichen Wetter.

Am Strand war irgendwie auch nix los

Noch ein kleiner Abstecher in die Campingküche: Es ist gar nicht so leicht ein Omelette auf dem Campingkocher zuzubereiten. Insbesondere wenn man sich auch noch gleichzeitig den unzähligen heftigen Windböen erwehren muss. Aber spätestens beim Wenden oder wenigstens beim Einklappen der Seiten des Omelettes wurde es irgendwie schwierig. Gute Ratschläge gerne in den Kommentaren hinterlassen…

Statistik

Ü19: 30.08.2021 -> 31.08.2021 in Ravenoville (169.683 km)

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. KLM

    Vermutlich ist es ein Komplott der Tourismusbranche und der Wettervorhersager. Bei uns war es dieses Jahr nämlich auch so. Da schaut man aus seinem SpaceCamper auf herrliche, jedoch von Regentropfen und Wolken getrübte Natur. Aber ein Blick in die Wettervorhersage verspricht einem in den nächsten Tagen Sonne. Na gut denkt sich der Erholungssuchende Urlauber, bleibe ich doch, entspanne erstmal und dann … Leider nur blieb das nur bei den leeren Versprechungen und dem vertrösten auf die nahe Zukunft mit dem super Sommerwetter. Einzelne Sonnenstrahlen sollten sich aber doch bald zeigen. Wir drücken euch und Ölf die Daumen, der ja so Wasserscheu ist.

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