Da sich die Wetterprognosen für die nächsten Tage durchaus vielversprechend und somit vor allem trocken und warm darstellten, blieben wir außerplanmäßig noch zwei weitere Tage am Gardasee. Damit war der letzte richtige MTB-Ausflug für den Montag angesetzt. Leider waren die meisten Mitstreiter unserer illustren Sportlerrunde durch ihre starre Urlaubsplanung bereits abgereist und somit nicht abkömmlich. Auch unsere Campingplatznachbarn Nici und Steffen hatten den Tag anders geplant. Unsere einzige Begleitung bestand damit in Buddy, der sich höchstwahrscheinlich schon rein aus nostalgischen Gründen sehr über die Tour in Richtung ehemaliger Kuhschädelabfahrt freute. Hatte er sich doch vor etlichen Jahren hier bei einem beherzten, aber unbeabsichtigten Bremsmanöver mit dem Kinn eine beachtliche Schnittwunde zugezogen, die fast wie ein zweiter Mund aussah. Die Älteren unter uns werden sich noch erinnern.

Außer uns eigentlich nur ehrlose E-Bikes unterwegs…
Der Einstieg ins Höllental. Tammo hätte an den Stickern sicher seine Freude gehabt…
Die Ruhe vor der Abfahrt

Die neue Val di Diaol Abfahrt, die irgendwann die gute alte Kuhschädeltour ablöste, konnten wir natürlich heute nicht fahren. Der aufmerksame Leser wird wissen, dass wir diese Abfahrt immer mit Christine fahren und die war ja leider schon abgereist. Außerdem sollte man stets darauf bedacht sein, seinen Horizont zu erweitern. Daher suchten wir uns eine Abfahrt hinter der besagten und bereits ausgetesteten Tour, die weit ins Tal in Richtung Rovereto bis nach Castione führte. Bis dahin eine landschaftlich sehr ansprechende, fahrtechnisch bis auf wenige Ausnahmen im hinteren Teil in Richtung Castione aber eher uninteressante Runde. Doch irgendwann mussten wieder zurück nach Torbole. Der Rückweg hatte es dann nochmal in sich. Anstatt flach im Tal oder mit ein paar kleineren Trailschmankerln versehen geleitet zu werden, wurde die Tour unglücklicherweise nochmal sehr wellig mit deutlich zu steilen Rampen für unseren Geschmack, so dass wir am Ende doch sehr geschafft wieder am Ziel ankamen.

Immer der Beschilderung folgen
Der Blick auf Castione
Castione
Unnötiger, weil steiler und beschwerlicher Rückweg
Aber auch ganz nette Teilstücke dabei
Irgendwie schroff und flowig zugleich

Apropos geschafft: Auch mein Material wurde mal wieder bis aufs Äußerste strapaziert. Auf der Abfahrt stellte sich heraus, dass meine Hinterradbremse so langsam seinen Druckpunkt aufzugeben begann. Mit viel fahrerischem Geschick konnte das Schlimmste verhindert werden. Doch an einem weiteren Besuch beim örtlichen Fahrradhändler führte erneut kein Weg vorbei. Wie schon am Ankunftstag gab ich mein in die Jahre gekommenes Rad in die fachkundige Obhut der Fahrradschrauber beim Carpentari. Wer die Vorderradbremse so schön hinbekommt, für den ist die Hinterradbremse ebenfalls ein Klacks. So war es dann auch.

Für den ambitionierten deutschen Radfahrer mit Bedarf an technisch und mechanisch anspruchsvoller Unterstützung an seinem Gefährt ist eine Reise zum Gardasee allemal eine lohnenswerte Überlegung. Wenn man bedenkt wie lange man warten muss, um einen Reparaturtermin oder einen Servicetermin bei seiner heimischen Fahrradwerkstatt zu bekommen, treten einem mitunter schon sehr schnell die Tränen in die Augen. Da hat es sich für mich schon vollends ausgezahlt, eine bekanntermaßen defekte Bremse mit in den Urlaub zu nehmen, um sie dann dort von einem Tag auf den anderen repariert zu bekommen. Und das auch noch zu einem fairen Preis.

Nachdem wir dann am kommenden Tag all unsere sieben Sachen wieder sauber im Inneren unseres SpaceCampers verstaut hatte, brauchten wir nur noch mein tadellos wieder hergestelltes Fahrrad abholen und konnten uns auf die lange Rückreise begeben. Natürlich aber nicht, ohne noch vorher von Buddy ein paar sehenswerte Drohnenbilder von unseren wunderbaren Camper in idyllischer Umgebung schießen zu lassen.

Ölf will natürlich auch aufs Bild
SpaceCamper von oben
Statistik

Ü11: 31.05.2021 -> 01.06.2021 in Torbole (162.639 km)

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