Nach ewig langem Hin und Her starteten wir in diesem September doch noch in den wohlverdienten Sommerurlaub. Lange Zeit sah es so aus als würden wir stattdessen zu Hause eine größere Baustelle aufreißen und den Urlaub dann lieber vor Ort verbringen, um stets nach dem Rechten sehen zu können. Doch dann wurde aus dem Baubeginn im Sommer ein Baubeginn im Herbst und dann nicht mal mehr das. So machen wir also dieses Jahr nochmal Urlaub und bauen dann im nächsten Jahr. Die allgemeine Großwetterlage versprach, dass in Richtung Frankreich (insbesondere der südliche Teil des Landes) tatsächlich auch im September noch eine große Chance auf Sommerurlaub bestand. Das Ziel war also damit grob abgesteckt.

Ein erfolgreiches Tetris Spiel will gut vorbereitet sein

Der erste Halt war wieder mal in Bremen bei meinen Eltern, auch wenn da sicher selbst der mit maximal dezent ausgeprägten Geografiekenntnissen beschlagene Leser sofort aufschreien mag in dem Wissen, dass wir da ja nun die total falsche Richtung eingeschlagen haben. Aber wie sagt man so schön: Der Weg ist das Ziel! Zudem konnten wir in Bremen noch die eine oder andere kleine Unterstützung leisten und nebenher noch die gewohnt leckere Verpflegung genießen. Leider waren wir aufgrund der überfüllten und gleichzeitig offenbar baufälligen Straßen nur wenige Minuten zu spät, um auch noch die Hildesheimer anzutreffen.

Danach ging es nach Aachen (und der oben erwähnte Leser kann endlich wieder aufatmen) um auf dem Weg nach Frankreich noch einen kurzen Zwischenstopp bei Göntje, Tammo und Nara einzulegen. Im festen Glauben, dass die Strecke über die A1 in jedem Fall unangenehmer zu fahren sein wird, entschieden wir uns für den kleinen Umweg über die in der Regel aber komplett freie A31. Streng genommen lagen wir mit dieser Einschätzung auch genau richtig in den Abschnitten, in denen wir tatsächlich fuhren. Leider wurden wir aber auf eben jener Strecke jäh durch eine Vollsperrung ausgebremst, die uns für gute zweieinhalb Stunden auf einem doch eher langweiligen Abschnitt der Autobahn ohne größeres Unterhaltungsprogramm festnagelte.

Aber was für den einen aussieht wie ein mangelhaftes Unterhaltungsprogramm scheint für den nächsten wiederum kaum an Spannung zu überbieten zu sein. Wie anders ist es zu erklären, dass auf der Brücke vor uns direkt über die Autobahn ein älterer Herr mit einem Kleinwagen eine ewige Zeit in Richtung Unglücksstelle gaffte, um dann doch endlich weiterzufahren. Nicht aber um sich zu Hause vor den Fernseher zu schmeißen, eine Buddel Bier aufzustemmen und sich die nächste Bewährungsprobe von Jogis Jungs reinzuziehen. Nein, ganz im Gegenteil. Zu Hause war er womöglich schon. Aber nur um sich dort mit einem Fernglas zu bewaffnen und zurückzukehren, um noch viel näher am Geschehen sein zu können. Das Leben im westlichen Münsterland scheint ansonsten nicht viele Highlights zu bieten zu haben…

Wenn die Menschen an einem recht frischen Sommerabend auf der Autobahn spazieren gehen

Vermutlich fehlten uns diese zweieinhalb Stunden auch, um noch einen Platz auf dem Campingplatz Aachen zu bekommen. Denn als wir um kurz nach elf Uhr nach gut sieben Stunden Anreise auf den Platz einfahren wollten, waren schon alle Plätze mit mitunter riesengroßen Schlachtschiffen belegt. Unglaublich wie viele Wohnmobilisten in der Nachsaison unter der Woche ihre Zeit in Aachen verbringen wollen. Hier muss es doch irgendetwas umsonst geben, was uns natürlich wieder keiner gesagt hat. Oder ist das hier ein religiöser Wallfahrtsort für streng gläubige Camperfreunde? Für uns blieb mal wieder nur der Parkplatz vor dem Campingplatz übrig, auf dem wir dann am nächsten Morgen von Tammo und Göntje geweckt wurden.

Bei herrlichstem Sonnenschein, aber noch recht frischen Temperaturen, brachten wir Tammo in die Kita und gingen mit Göntje und Nara nochmal nach Burtscheid zu Leni liebt Kaffee (siehe leniliebtkaffee.de) und genossen wieder einmal ein hervorragendes Frühstück mit famosem Kaffee. Aufgrund der Kitaseuche, die gerade der Kleinfamilie zusetzte, jonglierten wir den ganzen Morgen über mit der kleinen Nara, ein bis zwei Fläschchen Desinfektionsmittel und dem Frühstücksbesteck. In der Hoffnung sich nicht auch mit dem Fleckfieber oder was auch immer angesteckt zu haben, konnte die Reise nach Frankreich endlich beginnen.

Statistik

Ü33: 08.09.2019 -> 09.09.2019 in Bremen (133.827 km)
Ü34: 09.09.2019 -> 10.09.2019 in Aachen (134.234 km)

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Göntje

    Ich hoffe ihr seid weiterhin schnupfenfrei? Niclas ist schön gesund aus seiner Studienfahrt zurück und mich hat noch eine dicke Nasennebenhöhlenentzündung erwischt

    1. Martin

      Oh nein! Das ist doch unnötig. Bei uns sind alle fit geblieben. Auch Ölf. Dann aber auf jeden Fall mal gute Besserung. Jetzt ist ja wieder jemand da, der Dich pflegen kann…

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