Wie in jedem Jahr stand auch 2019 erneut Pfingsten im Kalender. Für den geneigten und eingeweihten Leser ein sicheres Indiz dafür, dass mal wieder ein kleiner Ausflug ins italienische Trentino an den Gardasee in der Luft lag. Genau aus diesem Grunde begannen wir unsere Camping- und Radklamotten zu sortieren und die nötigen Reisevorbereitungen zu treffen. Der Camper war am Donnerstag Abend gepackt und am Freitag in aller Frühe mussten nur noch die Räder aufgeschnallt werden und es konnte losgehen.
Wobei „losgehen“ in diesem Zusammenhang doch viel schwungvoller und betriebsamer klingt als es dann in Wirklichkeit war. Nach wenigen Minuten fanden wir uns schon in einem ersten kleineren Stau wieder. Im weiteren Verlauf hangelten wir uns dann von einem zäh fließenden Abschnitt zum nächsten erhöhten Verkehrsaufkommen. Da fährt man schon bewusst einen Tag vor den vermeintlich starken Urlauberströmen, um den ganzen Familien mit schulpflichtigen Kindern zu entgehen, aber trotzdem kommt man nicht so recht voran.
Wichtigster Eintrag in die ToDo-Liste der Vorbereitungen für das kommende Jahr ist also die Ausarbeitung eines ausgefeilteren Anreiseplans, um sich aus diesem Chaos auf den Straßen möglichst heraus zu halten. Sollte ich in diesen Beitrag im Vorfeld der nächsten Pfingstferien nochmals reinschauen, so möchte in den Denkanstoß geben, vielleicht doch schon am Donnerstag Abend zu starten.
Nachdem uns ein törichter Golffahrer in einer Spitzkehre am Fernpass außen überholt hatte, wir einen kleinen Abstecher durch einige am Hang liegende Vororte von Innsbruck eingelegt, die offenbar aufgegebene Großbaustelle an der Europabrücke in langsamer Vorbeifahrt begutachtet und auch einen unnötigen Unfallstau bei Trento umfahren hatten, kamen wir nach mehr als acht Stunden endlich an unserem Ziel in Torbole am Gardasee an.
Und als wäre das nicht genug an Scherereien für einen Tag, mussten wir uns dann noch mit dem eigenwilligen Konzept der Platzvergabe auf dem Campingplatz Europa herumschlagen. Da war die Stimmung dann ganz schnell auf dem Tiefpunkt angelangt. Laut Website des Platzes sind Reservierungen im Vorfeld gar nicht möglich, auf der anderen Seite solle man sich aber bitte doch wenige Tage vor der vermeintlichen Ankunft kurz melden. Dies sei jedoch selbstredend nicht mit der Sicherheit verknüpft, wirklich einen Platz zu bekommen.
Aufgrund der Erfahrungen der letzten zwei Jahre als wir freitags auf einem leidlich gefüllten Platz ankamen und quasi freie Auswahl hatten und der Informationen im Internet verzichteten wir sowohl auf eine frühzeitige als auch eine spontane Anmeldung. Das stellte sich im Nachhinein als eine ziemlich blauäugige Herangehensweise heraus. Die erste Frage in der Rezeption zielte nämlich darauf ab, ob wir uns denn per Mail angemeldet hätten…
Im Endeffekt wohnten wir die ersten beiden Nächte quasi zur Untermiete bei Nici und Steffen, die sich von der Ankündigung auf der Website nicht ins Boxhorn haben jagen lassen. Die beinahe hundertjährige Erfahrung von Steffen auf diesem Campingplatz zahlte sich einmal mehr aus. Auf dem insgesamt eher kuscheligen Gelände fiel die bis ins letzte ausgereizte Nähe zu den Nachbarn ohnehin nicht weiter auf.
„Ab Sonntag ist alles möglich“, besänftigte uns ausgerechnet Walter, der große Impressario des Platzes, bezugnehmend auf einen möglichen Umzug auf einen eigenen Platz. Dennoch nahmen wir unser Schicksal natürlich lieber selbst in die Hand und begleiteten unsere Schweizer Nachbarn bei deren Abmeldung in die Rezeption vom Campingplatz, um hier nichts dem Zufall zu überlassen. So konnten wir uns tatsächlich ab Sonntag auf einer geradezu riesigen Fläche ausbreiten und zudem auch noch den wieder mal später anreisenden Tom mit seinem kleinen Zelt auf unser Grundstück mit aufnehmen.
Statistik
Ü14: 07.06.2019 -> 08.06.2019 in Torbole (127.747 km)
Ü15: 08.06.2019 -> 09.06.2019 in Torbole (127.747 km)