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Wir erwischten vermutlich eines der letzten Wochenenden, an denen uns der Schwarzwald noch mit einer anständigen Menge Schnee begrüßen konnte. Während der Anreise sah es jedoch nicht mal danach aus. Bei für die Jahreszeit viel zu warmen Temperaturen regnete es ununterbrochen Hunde und Katzen vom Himmel, wie man sprichwörtlich zu sagen pflegt. Ein gutes Stück hinter Freiburg kamen dann immerhin auch noch kleine nasse Schneehasen dazu, wenn man so will. Unbeschadet erreichten wir unser Ziel, den Campingplatz Kreuzhof in Lenzkirch. Glücklicherweise waren wir trotz der fortgeschrittenen Zeit noch früh genug für einen Besuch im angeschlossenen Brauereigasthof der Privatbrauerei Rogg.

Bereits an diesem Abend kam in uns der leise Verdacht auf, dass auch die diesjährige Terminwahl einen klitzekleinen Haken aufzuweisen schien. Mit einem satten und zufriedenen Gefühl im gut gefüllten Magen fiel uns beim Verlassen des Lokals ein Flyer ins Auge, auf dem die Veranstaltungen rund um die Lenzkircher Fasnet anlässlich des 150 jährigem Jubiläums angepriesen wurden. Verhältnismäßig konsterniert mussten wir feststellen, dass unsere profane Recherche bezüglich der Faschingszeit komplett unzureichend gewesen war. Denn zumindest alle 150 Jahre belässt es der Lenzkircher Karnevalist nicht bei den üblichen Kostümfesten rund um den Rosenmontag. Weit gefehlt! Bereits einen Monat zuvor wird die jecke Zeit zünftig und mit viel Brimborium eingeläutet. Und wir waren wieder mittendrin. Wie konnte uns das nur durch die Lappen gegangen sein?

Morgens auf dem Campingplatz

Zu unserem Glück beschränkte sich die festliche Stimmung aber hauptsächlich auf den Ortskern, von dem wir uns auf dem Campingplatz ein gutes Stück entfernt befanden. Bei unserem Schneespaziergang entlang der Haslach, hinauf nach Kappel und zurück über Lenzkirch verabschiedeten wir uns dann kurzfristig doch von dem leichtfertig in Erwägung gezogenen Vorhaben, den Kulminationspunkt der Fasnet zu betreten. Die immer lauter werdende Atzenmusik je näher wir den Festzelten kamen, machte uns den Besuch leider unmöglich. Stattdessen erklommen wir noch die ersten Höhenmeter des Pflumberges in Richtung Schluchsee und bogen dann nach etwa zehn gewanderten Kilometern doch wieder zum Campingplatz und unserem reservierten Tisch im Gasthof ab.

Wanderung durch den Schnee
Denkerpose in Winterlandschaft
Herrlichstes Winterwetter

Das Tauwetter, welches uns bei herrlichem Sonnenschein mit an allen Orten tröpfelndem Wasser den ganzen Tag über begleitete, sorgte auch dafür, dass der Boden sich rund um unseren Camper alsbald in eine matschtriefende Schlammwüste verwandelte. Das war nicht besonders ansehnlich und nötigte uns zusätzlich auch gesteigerte Sorgfalt beim Betreten des Campers ab. Die Situation entspannte sich über Nacht zunächst durch den erneut einsetzenden Schneefall. Die am Morgen eingeschaltete Standheizung wirkte sich dann aber wieder gegenteilig aus.

Dank der Festivitäten im Ort war die Rezeption nur sporadisch und der Supermarkt am Sonntag gar nicht geöffnet. Insbesondere der zweite Punkt wurde uns am Samstag Mittag gerade noch rechtzeitig gewahr, so dass wir die geradezu lebensnotwendigen Einkäufe von einer Kiste leckerem Winterbräu und den unfassbar deliziösen sizilianischen Apfelsinen, gerade noch vor Geschäftsschluss erledigen konnten. Beide Posten stellen mittlerweile schon das Pflichtprogramm eines Besuchs in Lenzkirch dar.

Überraschenderweise stellte sich bei unserer Abreise am Sonntag heraus, dass die Familie aus dem ersten Geschoss nicht nur für den Samstag in Menzenschwand zum Skifahren aufhielt. So konnten wir unsere vorsorglich mitgeführte Skiausrüstung doch noch vor Ort ihrem eigentlichen Einsatzzweck zuführen. Einen kurzen Moment zögerten wir noch als wir auf dem Parkplatz am Möslelift standen, da eine dichte Wolkenschicht sich anschickte, dem ohnehin schon eingeschränkt sehtüchtigen Skifreund ein wenig den Spaß nehmen zu wollen. Doch als sich die Sicht besserte, waren wir auch schon unterwegs und trafen die Familie am Schwinbachlift und konnten noch den einen oder anderen Schwung in den Schnee pflügen.

Gruppenfoto mit Ski und Snowboard

Zum Nervenkitzel geriet dann leider noch die Rückfahrt, da sich das Stadtmobil der Familie trotz unter Blut und Schweiß angelegter Schneeketten nur zögerlich dazu überreden ließ, die glatte Passstraße zwischen Menzenschwand und Schluchsee bei unaufhörlich herunter rieselndem Schnee zu überwinden. Doch am Ende siegt der Mensch über die Maschine und wir fanden alle wohlbehalten den Weg zurück.

Statistik

Ü3: 01.02.2019 -> 02.02.2019 in Lenzkirch (117.458 km)
Ü4: 02.02.2019 -> 03.02.2019 in Lenzkirch (117.458 km)

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