Wenn man mal von Rügen oder Usedom absieht, gibt es eigentlich kaum einen Fleckchen Erde in diesem Land, das weiter entfernt von Baden ist als der brandenburgische Landkreis Potsdam-Mittelmark. Da dem nun mal so ist, haben wir uns schlauerweise die Anreise zum alljährlichen GrillerHB-Wochenende in mehrere Abschnitte unterteilt. Lange Zeit sah es sogar so aus, als würden wir diesen lieb gewonnenen und längst schon traditionell zu nennenden Termin in Kalenderjahr 2018 gar nicht stattfinden lassen können, da wir uns auf keinen gemeinsamen Termin einigen konnten. Den ganzen Sommer über konnten wir kein Wochenende finden, an dem alle Bremer Griller Zeit gehabt hätten. Als sturmerprobte Norddeutsche ist ein Termin im November aber in jedem Falle besser als gar kein Termin.
Mit ein paar Home Office Tagen in Osnabrück vor und nach dem besagten Wochenende hatten wir uns zumindest bezüglich der Breitenkreise dem Zielgebiet deutlich angenähert. Damit konnten wir zusätzlich am Freitag Abend einen Abstecher zu meinen Eltern nach Bremen einplanen, um den Baufortschritt in punkto Tieferlegen der Badewanne begutachten zu können. Leider waren wir noch ein paar Tage zu früh für das Einweihen der neuen Duschmöglichkeit. Aber auch so machte das neue Badezimmer bereits einen sehr guten Eindruck.
Nach dem Frühstück am Samstag Morgen brachen wir dann schon wieder auf. Der Weg nach Brandenburg ist trotz der verkürzten Anreise dennoch lang. Hinzu kamen die ellenlangen Teilstücke einer scheinbar formidabel ausgebauten dreispurigen Autobahn, die aus unerfindlichen Gründen nur mit maximal 80 Kilometern in der Stunde befahren werden durften. Entweder waren wir Teil einer kruden Folge der Versteckten Kamera oder die örtliche Straßenmeisterei hat aufgrund frühzeitig erworbener Streusalzbestände im Depot keinen Platz mehr für überzählige Verkehrsschilder.
Trotzdem erreichten wir Werder (Havel) vor den anderen Grillern und konnten uns damit den schönsten Platz unter dem neuen Carport aussuchen und alsbald den Camper ausrichten und schlaffertig vorbereiten. Es war auch noch genügend Zeit, um einen kurzen Festakt inklusive frisch gebackener Waffeln mit Kirschen anlässlich des fünften Geburtstags von Ölf zu begehen. Auf der Speisekarte des Abends standen Lammwürstchen und Schaf aus eigenem Anbau. Um auch den Aspekt der Erlebnisgastronomie nicht gänzlich außer Acht zu lassen, hatten wir im Nachhinein noch die Möglichkeit, das schwarze Fell des verspeisten Schafsbock zu besichtigen. Er soll zwar ein wohl eher schwieriger Charakter gewesen sein, aber geschmacklich war er über jeden Zweifel erhaben.
Aufgrund der bereits oben angesprochenen abgelegenen Örtlichkeit machten wir uns alle relativ zeitig nach dem Frühstück wieder auf den Heimweg. Nicht ohne am Frühstückstisch wider Erwarten doch noch das Phantom Kjell zu Gesicht zu bekommen, der sich den kompletten Vorabend so unsichtbar gemacht hatte als hätte er den Tarnumhang von Harry Potter in seinem Besitz.
Statistik
Ü57: 16.11.2018 -> 17.11.2018 in Bremen (112.331 km)
Ü58: 17.11.2018 -> 18.11.2018 in Werder (Havel) (112.674 km)