Am Freitag war das Tagewerk bereits zur Mittagszeit vollbracht. Die Einweihung des nigelnagelneuen Arbeitstisches für das Home Office in Osnabrück war nach etwa fünf Stunden erledigt und wir konnten uns dem festlichen Teil des Wochenendes widmen. Um 14:30 Uhr fiel der Startschuss zum traditionellen großen Schnatgang der Heger Laischaft auf dem Osnabrücker Marktplatz. Der große Schnatgang findet nur alle sieben Jahre statt und stellt einen Grenzgang dar, der traditionell mittels Begehung der Grenzen der Laischaft Streitigkeiten bzgl. Grenzverschiebungen vermeiden sollte.

Gerade als der Zug, bestehend aus zwei Kapellen und zwei Kutschen sowie einem Oldtimer und einer gehörigen Menge an Fußvolk, die Lotter Straße erreichte, fing es an zu tröpfeln. Kurze Zeit später ging das Tröpfeln ansatzlos in einen fulminanten Platzregen über, der sich aber gewaschen hatte. Der Regen war so heftig, dass der gesamte Zug eine Pause einlegte und sich jeder so gut es ging versuchte, unter schützende Dächer, Markisen oder in Hauseingänge zu verkrümeln.

Kurze Regenpause beim Schnatgang

Doch genauso schnell wie er kam, war der Regen auch wieder vorbei. Nach wenigen Minuten lachte die Sonne wieder vom blauen Himmel als wäre nichts gewesen. Der Zug konnte also seinen Schnatgang fortsetzen und mit Pauken und Trompeten und einigen „Olle Use“-Rufen zum Schütterhaus weiterziehen. Dort wurden wir mit Kaffee und Kuchen sowie diversen Kinderbelustigungen und Grillwürstchen empfangen. Es ist doch schön zu sehen, wie kurzweilig und kulinarisch ansprechend man heutzutage Tradition erleben kann.

Unter diesem Credo fand dann auch am Folgetag der abschließende Heger Laischaftsball statt. In feinstem Zwirn gewandet und begleitet von der Bigband der Angela Schule in Osnabrück wurden wir wiederum mit köstlichen Speisen verwöhnt und feierten eine rauschende Ballnacht mitten im Wald in einem eigens dafür aufgestellten Festzelt neben dem Schütterhaus. Das hatte allerdings auch zur Folge, dass der Sonntag in eher ruhigen Bahnen begann. Leicht derangiert aufgrund fehlender Nachtruhe und vereinzelt aufkeimendem Kopfschmerz glitten wir mühevoll in den Tag. Als sich einige der Balltänzer des Vorabends aus unserer traditionellen sonntäglichen Frühstücksverabredung zu einer kleinen Ruhepause zurückzogen, packten wir unser Urlaubsmobil fertig und starteten nach Bremen.

Zu später Stunde im Heger Holz
Letzter Feinschliff beim Packen

In Bremen hatten wir dank des sommerlichen Wetters die Möglichkeit, am Haus meiner Eltern das Holzgeländer des Balkons abzuschleifen und mit einer neuen Lasur zu versehen. So konnten wir das mäßig schöne Wetter weiter im Norden an uns vorüber ziehen lassen. Stattdessen konnten wir in Bremen an der frischen Luft bei herrlichstem Sonnenschein ein paar handwerklichen kosmetischen Veredelungsarbeiten nachkommen.

„Schöner Wohnen“ fängt schon beim Balkonaufgang an

Nach zwei Nächten in Bremen starteten wir dann wahrhaftig in den bevorstehenden komplett ungeplanten traumhaft schönen Sommerurlaub. Bei Abfahrt in Bremen wussten wir zwar noch überhaupt nicht, wo uns der Weg am heutigen Tag hinführen würde, aber wir schlugen zumindest als grobe Richtung erst einmal den Weg nach Hamburg ein. Unterwegs beschlossen wir dann mit Blick in das Cool Camping Buch, dass wir einen Campingplatz vor den Toren Hamburgs zwischen Elbe und Elbdeich anfahren würden. Wie sich herausstellte ein hervorragende Wahl, da der Platz eine wirklich herausragende Lage bei dezentem Füllungsgrad aufweist. Wie allerdings unsere Motorhaube nach dieser Nacht aussehen wird, bleibt noch abzuwarten. Die Eichen unter denen wir hier stehen haben aktuell nichts besseres zu tun als unentwegt bei jeder noch so kleinen Windböe haufenweise Eicheln abzuwerfen. Nach dem Geräusch, die der Aufschlag einer kleinen Eichel auf unserem Camper verursacht, wäre es kein Wunder, wenn die Motorhaube morgen das aerodynamische Muster eines Golfballs aufweisen würde.

Ein schöner Platz mit coolen Loungemöbeln mit Blick auf den Fluss
Statistik

Ü39: 09.09.2018 -> 10.09.2018 in Bremen (105.568 km)
Ü40: 10.09.2018 -> 11.09.2018 in Bremen (105.568 km)

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. MikelG

    Nachdem wir uns gestern beim Volleyball die Köpfe darüber zerbrochen haben, wo Ihr denn jetzt hin gefahren seid, bin ich beruhigt ein Lebenszeichen von Euch zu lessen. Cooler Zeltplatz! Wo geht es denn danach hin? Noch weiter in den Norden? Ich muss Euch sagen, das die Volleyballmänner (Walter, Ralf und Daniel) gestern eine peinliche Niederlage gegen die Volleyballfrauen (Seval, Doris, Kerstin und Conny) einstecken mussten. Ihr könnt Euch vorstellen, wie Walter anschließend drauf war! Als ich dann einstieg und wir gemischte Mannschaften bildeten wurde es auch nicht besser und wir verloren weitere drei Spiele. Im letzten Spiel, dass diesmal 5-fach gewertet wird, konnten wir dann unsere ganze Klasse auf das Feld bringen und verdient gewinnen. Aber, das nur am Rande. Schönen Urlaub noch!

    1. Martin

      Und vermutlich hatte niemand einen warmen Rotwein, die edlen Tropfen in Nuss oder sonstige Schokoladenprodukte zur Beruhigung dabei. Da hoffen wir mal, dass bis Anfang Oktober wieder Gras über die Sache gewachsen ist…

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