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Unser diesjähriger Osterausflug führte uns für eine kurze Woche erneut nach Texel. Diese kleine, bezaubernde und trotzdem weitläufige westfriesische Insel hatte uns schon beim ersten Besuch im letzten Herbst überzeugen können. Wir schlugen unser Quartier in fast schon alter Tradition wieder beim Robbenjager auf. Neben dem ruhigen und sauberen Campingplatz lockte uns ebenfalls das angeschlossene Restaurant, das uns auch dieses Mal wieder mit diversen Köstlichkeiten verwöhnte.

Der eigentliche Plan, bereits am Donnerstag Abend loszukommen, ließ sich aufgrund von allgemeiner körperlicher Schwäche leider nicht realisieren, so dass wir erst am frühen Karfreitag die lange Reise antraten. Der sehr kurze Aufenthalt in Aachen stellte dann eine jähe Zäsur dar. Direkt vor unseren Augen musste sich der kleine Zwerg unvermittelt übergeben. Das flaue Gefühl in der Magengegend, ob wir nun nicht vielleicht irgendeine eklige Seuche im Gepäck hatten, verflüchtigte sich erst allmählich.

Ohne konkrete Absprache kamen wir gemeinsam mit Ute und Gerd auf der Insel an und bekamen auf dem Campingplatz unsere im Vorfeld gebuchten Plätze zugeteilt. Nach welchem Konzept der Campingplatz jedoch seine Auslastung misst, bleibt ein ungelöstes Rätsel. Trotzdem es sich zum Zeitpunkt der Buchung um die letzten beiden freien Plätze handeln sollte, waren wir doch ein kleines bisschen irritiert darüber, dass weite Teile des Platzes völlig frei waren, dass sogar ganze Fasanherden unbehelligt ihre Platzrunden drehen konnten.

Aber so kam wenigstens kein Gedränge im Sanitärgebäude auf. Ansonsten hätten wir dort vermutlich keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen. Es hätten sich ganz sicher Menschenmassen gebildet und Schlangen wären entstanden, nur um möglichst auch mal in den Genuss zu kommen, die funkelnigelnagelneuen Profi-Spülmaschinen zu benutzen. Wobei sich die Schlangen ja sofort wieder aufgelöst hätten, da das Spülprogramm innerhalb kürzester Zeit durchgelaufen war. Man konnte gar nicht so schnell „Mach mal den Abwasch“ sagen…

Nun ein kleiner Exkurs in angewandter Geographie. Was zeichnet eine Insel im Allgemeinen aus? Richtig: Wasser, in erster Linie viel Wasser. So eine Insel ist von jeder Menge Wasser umgeben. Diese Tatsache kam auch für Texel nicht weiter überraschend. Dass sich aber zusätzlich auch noch jede Menge Regen dazu gesellte, hatten wir eigentlich so nicht gebucht. Spätestens als es dann am Ostermontag nahezu pausenlos vom Himmel hinabregnete, waren irgendwann auch die Kapazitäten des Bodens erschöpft. Der Platz verwandelte sich in eine beeindruckende Seenlandschaft. Diese ließ uns darüber sinnieren, wie man wohl im Zweifelsfall am besten den Camper bei der Abreise durch die entstandenen Schlammlöcher zu navigieren hatte. Den Platzwart dagegen veranlasste sie, eine Drainage zu legen, um der Wassermassen Herr zu werden.

Es war nicht nur trocken

Aber trotz dieser im meteorologischen Sinne eher weniger schön ausgeprägten Woche mit Temperaturen im einstelligen Bereich auf der Celsius-Skala, den schon dezent angedeuteten Niederschlägen und mitunter äußerst windigen Episoden, genossen wir unseren Aufenthalt in vollen Zügen. Ein altes bekanntes holländisches Sprichwort besagt, dass nach jedem Regen wieder Sonnenschein kommt. Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie viel Wahrheit in solch alten Redewendungen steckt.

Strand Spaziergänge brauchen kein spezielles Wetter
Unendliche Weiten
Und immer wieder der Leuchtturm
Ganz schön steife Brise, um nicht zu sagen: „Wie ein Schluck Wasser in der Kurve“
Herrlich!

Denn es gab genügend, zugegebenermaßen nicht übertrieben warme, Zeitfenster, an denen wir die Insel meistenteils zu Fuß erkunden konnten. Allein für den typisch friesischen breiten Inselstrand, den wir selbstredend auch auf Texel vorfanden, lohnt sich jede noch so beschwerliche Anreise. In dieser Woche kamen wir zudem noch in den Genuss des Einfallsreichtums der örtlichen Wanderwegsauszeichner, die geradezu vogelwild Wege über eine scheinbar in einzelne Parzellen unterteilte Weide anlegen.

Verwunschene Wanderwege
Interessante Wegeführung

Ein wenig effizienter ist dagegen der Hauptradweg über die Insel angelegt. Ohne viele Umschweife führt der von der Nordspitze der Insel geradewegs in Richtung Süden. Im Zusammenspiel mit den hier nicht unüblichen Luftbewegungen hat das den großen Vorteil, dass man in der Regel nur in eine Richtung in die Pedalen treten muss wie ein Ochse, um wenigstens ein Stückchen voran zu kommen.

Am Wegesrand
Einmal Pommes mit alles an Soßen, was da war…

Dieses Szenario machte sich dann leider auch zweimal früh morgens bemerkbar. Sicherlich aufgrund von fremdsprachlichen Kommunikationsproblemen mit dem Campingplatzpersonal und nachlässiger Sorgfalt unsererseits, standen wir an drei Tagen zum Frühstück quasi nackt, ohne jegliche Brotauswahl, da. So musste ich an zwei Tagen und Jutta am dritten Tag den beschwerlichen Weg zum Supermarkt in De Cocksdorp antreten. Während ich windschlüpfrig in alter Rennradfahrermanier beinahe trocken die Wege zurücklegen konnte, kam Jutta am dritten Tag eher im Stile eines in den Windkanal geratenen, begossenen Pudels zurück. Aber diese heldenhafte Tat im Sinne der Musketiere ermöglichte uns ein wunderbares Frühstück mit Brötchen und frisch gepresstem Orangensaft.

Ölf saß im Übrigen die meiste Zeit am eingeschalteten Heizlüfter und machte sich über die österlichen Schokoladenvorräte her…

Das Osternest hat er aber draußen gefunden!
Statistik

Ü7: 30.03.2018 -> 31.03.2018 in De Cocksdorp (Texel) (93.488 km)
Ü8: 31.03.2018 -> 01.04.2018 in De Cocksdorp (Texel) (93.488 km)
Ü9: 01.04.2018 -> 02.04.2018 in De Cocksdorp (Texel) (93.488 km)
Ü10: 02.04.2018 -> 03.04.2018 in De Cocksdorp (Texel) (93.488 km)
Ü11: 03.04.2018 -> 04.04.2018 in De Cocksdorp (Texel) (93.488 km)
Ü12: 04.04.2018 -> 05.04.2018 in De Cocksdorp (Texel) (93.488 km)

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