Aufgrund des wiederum auffrischenden Windes gab es heute am frühen Nachmittag nur einen kurzen Ausflug auf dem Wasser. Der eine Teil der Gruppe fuhr mit dem Motorboot an den schon mehrfach anvisierten Strand um die Ecke innerhalb der Bucht von Porto Vecchio, in der Hoffnung nicht schon wieder auf eine ganze Segelschule zu treffen. Jutta und ich nahmen dagegen erneut das Kayak und paddelten die Strecke. Hinter der ersten Ecke pfiff der Wind dann aber auch sehr kräftig, dass sich das Weiterkommen schon sehr sportlich gestaltete.
Kurz vor unserem Zielstrand konnten wir gerade noch im letzten Moment der fast unsichtbaren Angelschnur eines am Ufer stehenden Anglers ausweichen. Das wäre sicher eine große Freude gewesen, einen spitzen Angelhaken in eine der Luftkammern unseres Kayaks gebohrt zu bekommen. Aber unversehrt und ohne Loch im Boot kamen wir in der Bucht an, in der die anderen bereits auf uns warteten. Dort blieb uns allerdings nur noch ein kurzer Moment, um entspannt im Wasser umherzutollen. Denn über den Bergen hörte man schon eine kleine Weile das Grummeln eines herannahenden Gewitters. In Windeseile schnappten wir daher unsere sieben Sachen und flugs ging es wieder den gleichen Weg zurück.
Umtriebig und offenbar hungrig hatte der Angler nun aber schon wenigstens drei Angeln ausgeworfen, deren nach wie vor unsichtbare Schnüre weit ins Meer hineinragten. Ehe wir uns versahen freute sich der Sohn des guten Mannes schon über sein Anglerglück, endlich etwas am Haken zu haben. Leider war das aber kein Abendessen, sondern dann doch wir. Vom Boot aus konnten wir uns jedoch nicht von der Schnur trennen, so dass Jutta todesmutig beim aufkommenden Gewitter in die Fluten sprang und im nächsten Moment aber erleichtert feststellen konnte, dass sich lediglich die Schnur an unserer Finne verheddert hatte, es also kein weiteres zu flickendes Loch im Kayak gab. Als wir zurück am Campingplatz waren, war es bereits am tröpfeln. Das eigentliche Gewitter zog aber glücklicherweise im Norden an uns vorbei.
Abends verfolgten die Herren das zweite Gruppenspiel der deutschen Mannschaft mit den entsprechenden Änderungen in der Aufstellung im Spacecamper WM Studio auf dem Laptop via VPN Verbindung über Osnabrück im ARD Livestream. Passend zum verkorksten Spiel beglückte uns der Kommentator mit sinnlosem Gequatsche wie es sonst eigentlich nur Steffen Simon hinbekommt. Als alle schon den Abgesang des deutschen Fußballs anstimmen wollten, rettete uns Herr Kroos vor dem absoluten Debakel. Der Spannungsbogen wurde auch durch die vermutlich reichlich verzögerte Übertragungsart nicht getrübt, da um uns herum kein anderes WM Studio auszumachen war. Das liegt vermutlich auch daran, dass hier die Italiener-Qoute langsam aber sicher ansteigt.
Statistik
Ü28: 22.06.2018 -> 23.06.2018 in Golfo di Sogno (99.113 km)