Nach dem verregneten Samstag begrüßte uns der Sonntag wieder mit herrlichem Sonnenschein. Genau das richtige Wetter für eine kleine geschmeidige Einstiegsrunde. Üblicherweise wählen wir für diesen Zweck die leicht ansteigende Ponalestraße bis hinauf nach Pregasina. Als es mittags immer noch nicht anfangen wollte zu regnen, brachen wir tatsächlich auf. Über Riva ging es wie gewohnt in den Anstieg der Ponale. Auf halber Höhe überkam es uns dann aber plötzlich. Anstatt wie sonst den Weg nach Pregasina einzuschlagen, fuhren wir entgegen jeder Tradition völlig unerwartet und spontan weiter in Richtung Ledrosee.

Nach gefühlten hundertsiebzig Jahren, die ich nun Jahr für Jahr über die Pfingsttage am Gardasee verbringe, habe ich noch kein einziges Mal an dieser Stelle die Ponalestraße in Richtung Ledrosee verlassen. Kein Mensch weiß warum, und noch weniger Menschen konnten vorhersehen, dass wir es in diesem Jahr tatsächlich in die Tat umsetzen würden. Und es war eine gute Entscheidung, da die Tour doch recht schön ist. Womöglich etwas länger als sonst, aber wir wurden belohnt mit einer sättigenden Pasta mit Blick auf den Ledrosee.

Da wir den Ledrosee jedoch so selten ansteuern, hatte leider keiner eine nette Trailabfahrt parat. So mussten wir in den sauren Apfel beißen und auf der gleichen Strecke wieder zurück fahren. Aber immerhin kamen wir so an der Eisdiele im Hafen von Riva vorbei.

Wie die Jungfrau zum Kinde kamen wir dann am Folgetag erneut in den Genuss eines Radausflugs. Lange Zeit schien das Pendel der Entscheidung in Richtung Wassersport auszuschlagen. Doch urplötzlich, nach einem gemütlichen Frühstück in der Sonne, waren die Herren der Runde Feuer und Flamme für eine richtige Tour. So kam es also, dass wir uns wenig später auf der Jutta-Tour befanden, die wir schon seit einigen Jahren nicht mehr in Angriff genommen hatten.

Ab einem gewissen Alter verblassen ganz offensichtlich die Erinnerungen an bestimmte Details, die man dann spontan gerne zur Verfügung gehabt hätte. Einige dieser Details betreffen in unserem konkreten Fall die äußerst beschwerlichen steilen Rampen auf dem letzten Teilstück des Anstiegs. Hätte man dieses Wissen im Vorfeld abrufen können, so wäre durchaus eine leicht differenzierte Freizeitgestaltung an diesem Tag denkbar gewesen.

Auf der anderen Seite war es aber ja trotzdem eine sehr schöne Tour mit einer teils verblockten, aber auch teils flowigen Abfahrt. Der einzige Nachteil der Tour, wenn man die unfassbar steilen Rampen des Anstiegs mal kurz außer Acht lässt, ist vielleicht der gute zehn Kilometer lange Rückweg entlang der viel befahrenen Uferstraße inklusive dunkler Tunnelintervalle.

Statistik

Ü14: 19.05.2018 -> 20.05.2018 in Torbole (96.308 km)
Ü15: 20.05.2018 -> 21.05.2018 in Torbole (96.308 km)

Schreibe einen Kommentar