Die Nacht am Nordkapp begann spät. Die Hoffnung, dass die Sicht irgendwann noch aufklaren würde, bestätigte sich leider nicht mehr. Um kurz vor 1:00 Uhr waren wir noch schnell Zähne putzen, bevor die Halle ihre Tore schloss. Unglücklicherweise standen wir mit dem Bus so schief, dass wir noch umparken mussten. Selbst die Keile konnten da, wo wir standen, nicht viel ausrichten.
Der Wind war aber auch nachts noch so stark, dass auch der Windschatten, den wir zwischen zwei größeren Wohnmobilen zu finden suchten, uns nicht dazu verleiten ließ, dass Dach des Campers aufzustellen. Das raubte uns natürlich viel von unserem gewohnten Stauraum. Gar nicht zu sprechen von der nun fehlenden Stehhöhe und Frischluftzufuhr. Völlig zugerümpelt auf den Fahrersitzen und mit einem Schiebefenster, welches wir uns nur einen kleinen Spalt zu öffnen trauten, schüttelten uns die Böen langsam in den Schlaf.
Am Morgen dann die Erkenntnis, dass sich der Nebel noch längst nicht verzogen hatte. Aber immerhin konnte man nun von der Nordkapp Halle schon die sagenumwobene Weltkugel an der Spitze des Kaps erkennen. Diese Chance ließen wir uns natürlich nicht entgehen. Sofort ging es nach draußen an die frostige Luft. Die ersten Fotos mit dem Globus waren im Kasten.
Dann wurde erstmal das Auto wieder aufgeräumt und gefrühstückt. Frisch gestärkt ging es in die nächste Runde. Dieses Mal war auch Ölf mit von der Partie, der morgens ja gerne mal etwas länger braucht. Auch diese Fotosession konnte als voller Erfolg verbucht werden. Zum Abschluss gab es dann noch die berühmte Nordkapp-Webcam-Foto-Challenge mit den Lieben daheim. Prämiert wurde der erste, der uns auf dem Webcam-Bild von 11:30 Uhr erkannt hat. Nach nur 34 Minuten hat sich Finn damit einen großartigen Preis verdient. Und aller Voraussicht nach werden es keine in Kunstharz gegossenen norwegischen Erdbeeren werden, aber toll ist der Preis trotzdem.
Dann nahmen wir Abschied vom nördlichsten Punkt unserer Reise und der richtige Urlaub konnte beginnen. Auf der gleichen Strecke wie gestern fuhren wir bei anfangs deutlich nasserem Wetter als gestern zurück bis wir den Abzweig nach Hammerfest nahmen, das sich gerne als nördlichste Stadt Europas bezeichnet. Dort stehen wir nun auf einem interessanten kleinen Plätzchen mit dem Charme eines Gebrauchtwagenmarktes in der Vorstadt, direkt unterhalb eines riesengroßen in die Jahre gekommenen Wohnbunkers.
Für Morgen haben wir unsere erste Hurtigrutenetappe gebucht. Wir haben zwar noch keinen Plan, wann wir morgen genau wo sein müssen. Aber Hammerfest ist ja nun auch nicht sooo groß. Davon aber morgen mehr…
Statistik
Ü32: 19.07.2017 -> 20.07.2017 am Nordkapp (70.920 km)
Karte
Zurückgelegte Strecke
Etappen
Tag 10 (Nordkapp-Hammerfest): 212 km
Gesamtstrecke
Insgesamt: 3.714 km
Unser Tip für Hammerfest und Umgebung: trinkt ein Glas Wein, alternativ auch Bier, bei Mitternachtssonne mit Blick auf’s Meer.
Das machen wir sofort, wenn die Wolken sich endlich verzogen haben.