Am heutigen Tag wurden wir wieder von den gleichen Mücken begrüßt, die uns gestern Abend schon aufgelauert hatten, abzüglich derer, die jetzt zermatscht von innen an unserer Windschutzscheibe kleben. Vom finnischen Campingplatz ging es zunächst zurück auf die schwedische Seite. Ölf hat sich mittlerweile zum rechten Stromschnellenliebhaber gemausert. Mal sehen, ob er kneift, wenn wir irgendwann unser Kayak aufbauen.

Immer weiter ging es nun nach Norden auf der Europastraße 8 und damit wieder nach Finnland. Diese E 8 hat es aktuell zwischen Kolari und Palajoensuu in sich. All jenen Leuten, die schon mal auf einer bundesdeutschen Autobahn wegen einer klitzekleinen Baustelle von vielleicht 15 Kilometern Länge bei einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 km/h die Contenance verloren haben, sei aufs allerherzlichste diese Strecke empfohlen. Auf einem Abschnitt von etwas über 100 Kilometern wechseln nicht nur die Geschwindigkeitsbegrenzungen nach Lust und Laune, sondern insbesondere auch die dazugehörigen Fahrbahnbeläge. Wobei Fahrbahnbelag an der einen oder anderen Stelle den Sachverhalt eher schmeichelhaft umschreibt. Der MTB-Freund hätte auf seinem vollgefederten Rad sicher seiner Freude gehabt, während er lächelnd an uns vorbeigerauscht wäre.

Nach der ganzen Baustellentortur haben wir noch einen kleinen Abstecher zum Flughafen Enontekiö gemacht, der quasi auf unserem Weg lag. Geradezu malerisch fügte sich unser Spacecamper in die Gesamtkomposition dieses aktuell so verlassenen Ortes ein. Ein regelmäßiger Flugbetrieb findet hier scheinbar nur zur Skisaison statt, die wir glücklicherweise schon hinter uns haben.

Je weiter man nach Norden kommt, desto weniger dunkel wird es natürlich auch zur Zeit. Und wenn es dann den ganzen Tag so hell ist (mal abgesehen von der dunklen Bewölkung bei dem ganzen Regen des letzten Tages) und man dann noch zwischen den Zeitzonen in Schweden und Finnland hin und her wechselt, dann verliert man allmählich jedes Zeitgefühl.

So haben wir gestern dann auch nach dem Abendessen um kurz vor Mitternacht in Alta noch eine kleine Radtour entlang des gleichnamigen Flusses gemacht. Die Wege waren teilweise so nass und überflutet, dass wir an einer Stelle sogar absatteln mussten, die Schuhe ausgezogen haben und die Räder barfuss durch eine Furt geschoben haben. Sehr erfrischend, kann ich sagen. Allerdings nicht so erfrischend, als dass ich es gestern noch geschafft hätte, zu so später Stunde ein paar Zeilen zu schreiben.

Statistik

Ü30: 17.07.2017 -> 18.07.2017 in Pello (70.237 km)

Karte

Zurückgelegte Strecke

Etappen

Tag 08 (Pello-Alta): 443 km

Gesamtstrecke

Insgesamt: 3.262 km

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