Der Sonntag ist großer Abreisetag bei den Italienern. Wider Erwarten lichten sich die Reihen auf dem Campingplatz im Laufe des Vormittags. Auch der Platz direkt neben unserem wird frei. Kurz entschlossen ziehen die Lindauer um, so dass wir nun viel praktischer zusammen stehen.
Nach dem Einrollen vom Vortag wurde es heute dann endlich wirklich ernst. Im Bike Magazin wurden die heißesten Trails am Gardasee prämiert. Einer davon war der eigens für Biker angelegte Naranch-Trail, der wie der mittlerweile leider gesperrte Anaconda-Trail den Anstieg nach Santa Barbara beinhaltete. Die gpx-Daten hatte Steffen dabei, so dass einer gepflegten MTB-Runde nichts mehr im Wege stand.
Die 1100 Höhenmeter auf der glücklicherweise asphaltierten Straße nach Santa Barbara zogen sich dennoch wie ein klebriger alter Kaugummi, der zu lange in der Sonne lag. Immerhin war die Gaststätte heute bewirtschaftet, im Gegensatz zu unserer Tour im Vorjahr. Zu allem Überfluss fing es aber kurz vor dem Pausenplatz leicht an zu tröpfeln. Das schwül warme Wetter vom unteren Teil des Anstiegs wechselte somit zu deutlich frischen Temperaturen.
Der Gipfel der Tour war aber noch längst nicht erreicht. Nach leichten Irritationen bzgl. der weiteren Richtung der Route fanden wir bald aber schon eindeutige Hinweisschilder für den Trail. Der als flowig beschriebene Trail entpuppte sich allerdings nur zum Teil als solcher. Nicht wenige Passagen stellten sich als steil und aufgrund der Wetterlage leicht schmierig und leicht verblockt heraus. Die späte Stunde und die fehlende Sonne ließen gerade den unteren Teil als dunklen Schwarzwald-Trail erscheinen.
Gerade als wir wieder die Zivilisation erreichten, öffnete Petrus dann endgültig seine Schleusen. Der Weg von Nago zurück zum Campingplatz lässt sich vielleicht am ehesten als große Wasserrutsche beschreiben. Wir verzichteten daher auch auf einen eigentlich wohlverdienten Zwischenstopp an der Eisdiele.
Reichlich erschöpft vom Tag war die Nachtruhe heute relativ früh erreicht. Der morgige Tag verspricht noch ein wenig mehr Regen zu bieten. Wir werden das abwarten und hoffen natürlich das beste. Aber ein Ruhetag nach am Ende insgesamt 1308 Höhenmetern ist ja auch nicht unverdient.
Statistik
Ü16: 04.06.2017 -> 05.06.2017 in Torbole (64.785 km)