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Im vergangenen Jahr 2016 haben wir die magische Grenze von 40 Übernachtungen um nur eine klitzekleine Nacht denkbar knapp verfehlt. Böswillige Zeitgenossen werden jetzt vermutlich einen vermeintlichen Abwärtstrend erkennen und schon anfangen zu frotzeln, dass in drei Jahren der Spacecamper nur noch zum Bierholen aus der Garage geholt wird. Aber nein, meine Lieben. So nicht! Ganz im Gegenteil. Diesen zynischen Gedanken werden wir sofort und konsequent im Keime zu ersticken wissen. Das neue Jahr beginnt wie ein neues Jahr beginnen sollte: Mit einer Übernachtung im Spacecamper!

Zuvor möchte ich aber nochmal innehalten und an die Silvesternacht vor genau einem Jahr erinnern. Wir haben unsere Lehren daraus gezogen und uns in diesem Jahr für die Erkundung der sagenumwobenen walzertanzenden Straße in der Osnabrücker Altstadt entschieden. Zu diesem Zwecke begaben wir uns um kurz vor Mitternacht an die bereits seit Stunden rauchgeschwängerte und bitterkalte Luft und liefen hinunter in die Stadt.

Dort stellte sich uns dann auch schon die erste Herausforderung des noch jungen Jahres. Zu unserem großen Erstaunen hatte das Volk trotz der schon seit Stunden andauernden Knallerei auch um diese Zeit noch ausreichend Material zurückbehalten, um es nun mit ganzer Inbrunst in Brand zu stecken. Die ohrenbetäubenden, sinnlosen Böller und bunt leuchtenden Raketen flogen in alle Richtungen. Und mit allen Richtungen meine ich tatsächlich alle Richtungen. Obwohl die ganze Kreuzung voll mit Menschen war, wurden Raketen waagerecht abgeschossen, so dass sie hell gleißend an den Bordsteinen abprallten und unvorhersehbar weiter flogen. Man musste seine Augen überall haben, um nicht von irgendwelchen Querschlägern getroffen zu werden. Nicht nur in Amerika werden die Leute immer sonderbarer.

Nach einem regelrechten Spießrutenlauf erreichten wir tatsächlich irgendwann die Krahnstraße. Zwischen dem Cafe Läer und dem Restaurant La Vie standen in einem Fenster im zweiten Stock Lautsprecherboxen. Aus diesen tönte in Endlosschleife „An der schönen blauen Donau“ von Johann Strauss. Wenn nun wiederum alle von uns in der Lage gewesen wären, Walzer zu tanzen, dann hätten wir dort vermutlich die ganze Nacht über tanzen können. Da aber insbesondere meine Skills diesbezüglich eher eingeschränkt sind und auch der Schnellkurs von Jutta keinen schnellen und nachhaltigen Erfolg hatte, verließen wir nach etwa einer halben Stunde die tanzende Menge wieder und versuchten unbeschadet wieder nach Hause zu kommen.

Am Neujahrstag fuhren wir dann also zum Geburtstagsständchen nach Bremen. Zusätzlich gab es noch die abschließende Bescherung mit der Familie aus Karlsruhe. Seitdem bin ich stolzer Besitzer eines Original Fiskars Beil, welches in keinem Camper fehlen sollte. Nun können wir gut gerüstet auch den Weg durchs Unterholz suchen. Und falls wir wider Erwarten stecken bleiben sollten, hätten wir im Nu das nötige Feuerholz zusammen, um nicht frieren zu müssen.

In der Nacht konnten wir dann auch endlich die zu Weihnachten verschenkte neue Bullihaube ausprobieren. Das Anlegen muss sich sicherlich noch einspielen, aber als sie dann erstmal auf dem hochgestellten Dach lag, war sie auch schnell an den Seitenspiegeln und in der Heckklappe festgezurrt. Wenn es allerdings ein wenig mehr windet, haben wir vermutlich relativ schnell ein akustisches Zeltgefühl im Bus. Dank der Haube konnte Jutta jedoch entgegen des ungeschriebenen „Gesetzes der ersten Nacht im Bulli“ gut schlafen und frisch wie der junge Morgen in den neuen Tag starten.

Die Haube bringt’s
Statistik

Ü1: 01.01.2017 -> 02.01.2017 in Bremen (52.465 km)

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