Der lange Bootstrip nach Bonifacio ließ es uns am folgenden Tag wieder etwas ruhiger angehen. Theoretisch. Denn als ich nichtsahnend im frühen Morgengrauen schlaftrunken vom Waschhaus wieder zum Bulli kam, begrüßte mich meine liebreizende Gattin mit dem unverhohlenen Wunsch nach original französischem Gebäck. Ich hätte doch jetzt die wahnsinnig großartige Gelegenheit, mal eben schnell zum Supermarkt auf dem weitläufigen Campingplatz zu radeln, um zum Frühstück der einen oder anderen der begehrten und vielleicht schon fünf Minuten später vergriffenen Backwaren habhaft zu werden. Mir war gar nicht bewusst, dass der Laden so früh am Morgen tatsächlich schon Besuch erwartete, aber zumindest gelang es mir, die Wünsche meiner Frau zu erfüllen.
In den folgenden Tagen wurde diverstes neues Material für den ausgiebigen Wassersport ausgetestet. Insbesondere soll an dieser Stelle das geradezu niegelnagelneue Schnorchelset von Jutta Erwähnung finden. Selbiges wurde nach einer Karenzzeit von nur knapp über einem Jahr aus seiner Originalverpackung gezogen und direkt an den nichtsahnenden Fischen an den Küsten der Insel erprobt. Weder von Jutta noch von den Fischen gab es im Nachgang irgendeine Form von Klage.
Auch die neuen aufblasbaren Sofas von Fatboy fanden sich auf einer unserer Touren allesamt im Wasser wieder. Dank einer leichten Brise an Bord war das Füllen der Luftpolstersäcke ein Kinderspiel. Schnell verschlossen und vertäut war nun allerhöchste Körperbeherrschung und ein geschultes Gleichgewichtsgefühl gefragt. Da Wasser bekanntlich keine Balken hat und diese Sofas eine klitzekleine Spur labil und windanfällig sind, wurden wir Zeuge von etlichen Pirouetten, Flachköppern und sonstigen Abstürzen, begleitet von herzhaften, prustenden Lachanfällen. Die zahlreichen Zaungäste am Ufer mussten sich vorkommen wie in einem schlecht synchronisierten Louis de Funès-Film. Angemerkt werden muss allerdings, dass sich Sabine M. aus O. leider in der Farbe vergriffen hat. Richtig wäre statt des bereits vorhandenen grünen Lamzacs, ein pinker gewesen.
Bei einer unserer Wassersportaktivitäten kam uns auch ein aufblasbares Sit-on-Top-Kanu ins Visier. Das sogenannte Reef 240 könnte eine adäquate Erweiterung zu unserem SUP-Board sein, zu dem wir nach wie vor auch noch ein längeres Paddel benötigen.
Auffallend ist ferner, dass sich unser Campingplatz erstaunlicher Beliebtheit unter Familien erfreut, deren Kinder sich hier überhaupt nicht gegenseitig maltretieren. In unserer direkten Nachbarschaft befinden sich ein Dutzend Kinder im Alter von drei bis zwölf Jahren, die friedlich miteinander spielen und erstaunliche Balanceakte vollführen können, über die ein SUP-Anfänger nur neidvoll staunen kann…
Statistik
Ü18: 02.09.2016 -> 03.09.2016 in Golfo di Sogno (45.779 km)
Ü19: 03.09.2016 -> 04.09.2016 in Golfo di Sogno (45.779 km)
Ü20: 04.09.2016 -> 05.09.2016 in Golfo di Sogno (45.779 km)