Nach einem ausgiebigen Frühstück mit den anderen Übernachtungsgästen und einer weiteren SUP-Runde auf dem See machten wir uns dann gegen drei Uhr auf die Reise zur Fähre nach Livorno. Im Gegensatz zu den unglücklichen Seelen, die nicht nur ihren viel zu kurzen Urlaub mit vermutlich total langweiligen und sinnlosen Aktivitäten ohne Spacecamper längst verschleudert hatten, sondern auch noch mit etlichen anderen Gleichgesinnten auf der Gegenfahrbahn in dem einen oder anderen Stau feststeckten, kamen wir erfreulich zügig voran.
Nach nur einen kleinen Pause mit dem leckeren selbstgemachten Nudelsalat zum Abendbrot und der geradzu schockierenden Nachricht von der Insel, dass die Biervorräte schon nach wenigen Stunden erschreckend früh zur Neige gehen, kamen wir kurz nach Einbruch der Dunkelheit in Livorno an. Mit unseren ausgeprägten Ortskenntnissen nach unzähligen Besuchen der toskanischen Metropole fanden wir sofort den Weg zum Hafen. Der erhoffte Zugang zum Hafengelände wurde uns jedoch verwehrt, da zunächst noch fünf bis sechs abfahrende Fähren an dem Abend abgefertigt werden mussten.
Uns blieb also nichts anderes übrig als unser Nachtlager direkt vor der Zufahrt zum Hafen an einem lauschigen kleinen, bereits von etlichen anderen Wohnmobilisten okkupierten Kreisverkehr aufzuschlagen. Aber mit einem voll ausgestatteten Spacecamper, neuerdings ja inklusive einer Sanitäranlage an Bord, konterkariert auch diese kleine Planänderung diesen herrlichen Urlaubstag nicht. Womöglich hätten wir nach Abfahrt der letzten abendlichen Fähre doch noch auf das Hafengelände einfahren können, aber zu dem Zeitpunkt lagen wir schon erschöpft im Bett bei aufgestelltem Dach und hatten nicht mehr die Muße dazu. Und wer hätte gedacht, wie entspannt die Ehefrau wird, wenn sie nur ein Klo an Bord hat?
So wurde die Zufahrt zum Hafen auf halb sieben Uhr morgens verlegt. Kurze Zeit später ging es dann auch schon an Bord und überpünktlich um zehn vor Acht stachen wir als erste von drei in den Startlöchern stehenden Fähren in See. Nur um dann kurz hinter der Ausfahrt aus dem Hafenbecken bereits von einem dieser lächerlichen, über und über mit Cartoons bemalten Mobyschiffe in einem Affenzahn überholt zu werden. Kurze Zeit später verschwand dieser Punkt vor uns am Horizont. Bei dem Tempo könnte man die Überfahrt nach Bastia garantiert auf gute zwei Stunden kürzen. Aber dann bliebe wahrscheinlich nicht genügend Zeit, um dem kulinarischen Angebot an Bord ausreichend Aufmerksamkeit zu schenken. Wir sind diesem Programmpunkt selbstredend pflichtergeben nachgekommen und haben uns zum Frühstück zwei Cappuccino geholt. Also Kapitän, drück auf die Tube! Die Comic-Fregatte kriegen wir noch…
Außerdem sitzen wir nun schon geschlagene zweieinhalb Stunden auf der Schattenseite der Fähre und wünschen uns, im Fahrtwind sitzend, dass wir Utes dicke Fleecejacke mit aus dem Auto geholt hätten. Heideblitz ist das schattig hier. Und das soll Sommerurlaub sein?
Statistik
Ü13: 28.08.2016 -> 29.08.2016 in Livorno (45.639 km)