Relativ spontan machten wir uns im herrlichen Sommermonat Juli für leider nur wenige Tage nochmals auf nach Texel. Die größte der niederländischen westfriesischen Inseln mausert sich gerade still und heimlich zu unserer Lieblingsinsel nach Korsika. Fernab des einschlägigen Massentourismus bietet die Insel dem erholungsbedürftigen und lärmgeplagten Stadtbewohner in herrlicher und meist unberührter Natur einen wunderbaren Ausgleich. Breite Strände laden zu endlosen Spaziergängen ein. Die vermeintlich noch an der Fähre vermuteten immensen Touristenströme verlaufen sich auf der Insel so effektiv, dass man sich schnell auf der Insel geradezu alleine wähnt. Die deutlich kürzere und unkompliziertere Anreise gegenüber der französischen Mittelmeerinsel spielen Texel dabei zusätzlich noch in die Karten. Ein hervorragend ausgebautes Radwegenetz dient dazu bei geeigneten Windverhältnissen die komplette Insel zu erkunden. Die meistenteils vorherrschenden Windverhältnisse wiederum führen dazu, dass die E-Bike-Quote bei gefühlten 95% liegt.
Diesen Sommer nutzten wir zudem die Tatsache, dass sich Ute und Gerd auch wieder für zwei Wochen beim Campingplatz De Robbenjager eingebucht hatten. Eigentlich also eine wunderbare Gelegenheit, uns für ein paar sonnige und warme Tage dazuzugesellen, im Sonnenuntergang ein erfrischendes Gläschen Rosé zu trinken, am Strand in der Sonne zu liegen und zwischendurch auch mal ein kühlendes Bad in der Nordsee zu nehmen. Nicht zu vergessen, die endlos langen Spaziergänge am Strand oder auf den Wegen durch die Dünen, die Radtouren nach De Koog oder Den Burg und das leckere Eis vom Bauernhof.
Doch bei unserem diesjährigen kleinen Ausflug im Hochsommer fehlte aus unerfindlichen Gründen die Sonne. Es offenbarten sich schnell Parallelen zu unserem letzten Urlaub vor dem großartigen epochalen Zeitalter mit Spacecamper. Damals waren wir für zwei Wochen auf Ærø, ein ebenfalls wunderbares, kleines und ruhiges Eiland inmitten der dänischen Südsee und hatten am Ende keinen einzigen Badetag auf der Habenseite, dafür aber viel Wind und Regen und glücklicherweise ausreichend Fleecedecken im Gepäck. Mit anderen Worten, die oben aufgeführte ToDo-Liste konnten wir zwar weitestgehend abhaken, man muss sich die Aktivitäten nur ohne Sonne und ohne Baden vorstellen.
Ein paar Worte möchte ich zu guter Letzt noch über den Campingplatz De Robbenjager verlieren. Wir sind nun bereits zum vierten Mal auf Texel und jedes Mal steuerten wir den traumhaft schönen und insbesondere herrlich ruhigen Campingplatz im äußersten Norden der Insel an. Man kann also sagen, dass wir uns nicht unwohl beim Robbenjäger fühlen. Dennoch gibt es ein paar Sachverhalte im Auftreten der Betreiber des Platzes, die ich zumindest für erwähnenswert erachte. Zum einen erwischen wir bei der Buchung eines Platzes in steter Regelmäßigkeit einen der letzten (wenn nicht exakt den letzten) freien Platz auf dem ganzen Gelände. Bei Ankunft finden wir dann in unseren Augen jedoch einen allenfalls zur Hälfte gefüllten Campingplatz vor. Für sich genommen ist das ja eigentlich eher positiv zu bewerten, da man dann auch nicht Gefahr läuft, dicht gedrängt im Charme einer Sardinenbüchse die Urlaubstage zu verbringen, so wie sich die Situation gerne auf dem oft zitierten Camping Europa am Gardasee darstellt.
Seltsame Auswüchse entstehen dann aber, wenn zum anderen Anfragen bzgl. eines etwaigen Platzwechsels oder einer Verlängerung des Aufenthalts um einen Tag oder auch nur um den angebrochenen Nachmittag mit der Aussage abgebügelt werden, dass der Platz leider komplett ausgebucht wäre und der anvisierte Platz leider nicht zur Verfügung stehe, obwohl er auch mehrere Tage danach genau so jungfräulich da liegt wie zum Zeitpunkt der Anfrage.
Sollte es tatsächlich triftige Gründe für ein Ablehnen dieser Ersuchen geben, dann wäre das ja völlig in Ordnung. Es ist ja schließlich auch nicht mein Gelände und ich kenne ganz sicher nicht alle Rahmenbedingungen. Aber den Buchungsstand eines halb vollen Platzes bzw. wissentlich nicht belegter Stellplätze vorzuschieben, lässt sich mit gesundem Menschenverstand leider nicht vereinen. Und ob ich mich vom Betreiber eines noch so schönen (aber auch nicht billigen) Campingplatzes an der Nase herumführen lassen möchte, kann ich auch noch nicht abschließend sagen. Wir haben und auf jeden Fall schonmal nach Alternativen zum Robbenjäger umgesehen und wer weiß, wo wir beim nächsten Besuch auf Texel unseren Zelte bzw. unser Panorama-Aufstelldach aufschlagen?!
Statistik
Ü25: 12.07.2019 -> 13.07.2019 in De Cocksdorp (Texel) (130.865 km)
Ü26: 13.07.2019 -> 14.07.2019 in De Cocksdorp (Texel) (130.865 km)
Ü27: 14.07.2019 -> 15.07.2019 in De Cocksdorp (Texel) (130.865 km)
Ü28: 15.07.2019 -> 16.07.2019 in De Cocksdorp (Texel) (130.909 km)
Ü29: 16.07.2019 -> 17.07.2019 in De Cocksdorp (Texel) (130.909 km)