Wir sind am Montag nach einem Höllenritt durch sintflutartige Regenfälle über den Appenin auf der Insel angekommen. Man könnte fast sagen, dass wir etwa seit Parma den Wasserweg genommen haben. Aber immerhin mit einem glorreichen 3:1-Auswärtssieg aus Hoffenheim im Gepäck und einer schönen, wenn auch musikalisch grenzwertigen Hochzeitsfeier in Zürich. Vielen Dank nochmals an unsere Gastgeber in Rümlang.
Auf der Suche nach dem perfekten Campingplatz haben wir von Olbia aus zunächst Santa Lucia angesteuert und uns dort für zwei Nächte einquartiert. Der Platz liegt nett in einem Pinienwald und bietet dadurch genügend Schatten. Der Weg zum Strand ist mit sicher guten 100m natürlich komplett indiskutabel, was Jutta aber nicht daran hinderte, mich mit auf einen etwa 20km langen Strandspaziergang mitzunehmen, der allerdings über Stock und Stein und durch die pralle Sonne führte. Bei stark rationierten Getränkevorräten die reinste Tortur. Aber am Ende auch irgendwie schön. Allerdings war ich danach ganz schön im Eimer.
Auf dem Platz wurden wir auch schon angesprochen, ob wir den neuen T6 fahren, wegen der Lackierung. Aber auch Kenner haben den Spacecamper erkannt und uns in ein Fachgespräch verwickelt. Wie schon ein großer Philosoph vor etlichen Jahrzehnten erkannte: Das tut nur einmal weh und dann hat man nur noch Freude…
Auf dem zweiten Platz an der Cala Ginepro in der Nähe von Orosei stand sogar tatsächlich ein weiterer Spacecamper. Allerdings einer mit festem Hochdach, der mit 2,60m schon nicht mehr alltagstauglich ist. Für eine Schneetour im Juni nach Norwegen aber wohl genau das richtige Gefährt.
Mittlerweile haben wir nun schon unser drittes Quartier an der Ostküste bezogen. Nun stehen wir in Santa Maria Navarrese auf einem Platz direkt am Meer. Man kann tatsächlich aus dem Bus aussteigen und geradezu ins Wasser fallen, wenn nicht der Strand so breit wäre… Der einzige Wermutstropfen ist die doch eher rudimentär zu nennende Infrastruktur des Platzes. Die sanitären Einrichtungen verstecken sich in mobilen Containern, die bei jeder Bewegung knarzen und schwanken wie eine in die Jahre gekommene Fregatte. Überflüssig zu erwähnen, dass es natürlich keine dem gemeinen Mitteleuropäer als selbstverständlich vorkommende Sitztoiletten gibt.
Um das Geschirrspülen haben wir uns hier bis jetzt noch erfolgreich gedrückt, denn die Spülbecken scheinen das zu Hause von Abermillionen Stechmücken zu sein, von denen wir auf der Insel leider schon zu häufig belästigt wurden.
Aber all das kann die ultimative Qualität der Lage dieses Platzes auch nicht im Geringsten schmälern, so dass wir planen, hier noch ein oder zwei Tage zu bleiben. So direkt am Strand haben wir tatsächlich nicht mal am Golfo di Sogno mit unserem Zelt gestanden. Ein Traum! Ganz leichte Abzüge kriegt der Strand nur deswegen, weil der Sand zum Beachen ein bisschen zu grobkörnig ist und das Meer doch sehr schnell abfällt. Aber wir haben ja noch einige weitere Strände zu erkunden, die uns das karibische Feeling der sardischen Buchten näher bringen wollen.
Ein wenig irritiert sind wir jedoch gerade über das Wetter hier vor Ort. Das Wolkenradar zeigt eine komplett unter der Sonne glühende Insel bis auf einen kleinen Fleck an der Ostküste. Ich glaube dieses kleine gallische Dorf muss hier irgendwo in der Nähe sein. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau und dem wollen wir uns gar nicht anschließen. Schließlich ist Sommerurlaub!
Statistik
Ü14: 11.09.2015 -> 12.09.2015 in Rümlang (17.418 km)
Ü15: 12.09.2015 -> 13.09.2015 in Rümlang (17.418 km)
Ü16: 13.09.2015 -> 14.09.2015 in Berceto (~17.800 km)
Ü17: 14.09.2015 -> 15.09.2015 in Santa Lucia (~18.060 km)
Ü18: 15.09.2015 -> 16.09.2015 in Santa Lucia (~18.060 km)
Ü19: 16.09.2015 -> 17.09.2015 in Cala Ginepro (18.100 km)
Ü20: 17.09.2015 -> 18.09.2015 in Santa Maria Navarrese (18.196 km)