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Rechtzeitig vor dem langen Wochenende zum Tag der deutschen Einheit wurden die Wettervorhersagen unsagbar schlecht, da sich die Ausläufer der Tropenstürme, die vor wenigen Tagen noch die Karibik auf den Kopf gestellt hatten, nun auf den Weg nach Europa machen wollten. Es war also viel Wind und Regen angekündigt. Zudem zeigte sich auch unsere gesundheitliche Konstitution nicht gerade von der allerbesten Seite.

Aber man muss tun, was man tun muss. Trotz dieser widrigen Umstände, machten wir uns auf den Weg nach Texel. Schon auf der Fahrt zeigte uns Petrus, wo der Hammer hängt. Der Scheibenwischer stand nicht eine Minute still. Doch auch in Holland bewahrheitete sich wieder die Faustregel, dass auf der Insel ein ganz eigenes Wetter herrscht. Der Pokal hat ja auch seine eigenen Gesetze, wie man weiß.

Im Trockenen kamen wir also zusammen mit Ute und Gerd auf dem Campingplatz De Robbenjager an der Nordspitze von Texel an. Wieder ein Nordkapp, welchem wir in diesem Jahr einen Besuch abstatteten. Der Platz ist modern ausgestattet und unterteilt in unterschiedlich große Rasenparzellen, die durch hohe Hecken voneinander abgetrennt sind. Trotz des irreführenden Namens ein sehr idyllischer und ruhiger Platz, der offenbar sehr beliebt bei Ornitologen zu sein scheint. Um dies zu unterstreichen, wird im Waschhaus rund um die Uhr Vogelgezwitscher vom Band eingespielt.

Stellplatz mit Regenbogen

Zum Auftakt nahmen wir unser Abendessen im angeschlossenen und gleichnamigen Restaurant ein. Dort hatte es uns gleich so gut gefallen, dass wir uns nur deshalb nicht in den nächsten Tagen ein zweites Mal an gleicher Stelle mit kulinarischen Schmankerln verwöhnen ließen, da wir zum einen unsere Kühlschränke selbst gut gefüllt hatten und zum anderen der montägliche Ruhetag keinen weiteren Besuch erlaubte.

Statt der befürchteten karibischen sintflutartigen Regenfälle bedachte uns der Wettergott sogar mit gelegentlichen Sonnenstrahlen. Der deutlich auffrischende Wind ließ sich aber dann doch nicht gänzlich wegdiskutieren. Einen endlos langen Strandspaziergang in die nächstgelegene Ortschaft De Cocksdorp konnten diese Wetterkapriolen aber nicht verhindern. Belohnt wurden wir dann auch mit den guten holländischen Pommes. Zudem konnten wir im Supermarkt noch den obligatorischen Vla besorgen. Eine Reise nach Holland, ohne Vla zu besorgen, ist total verschwendete Zeit.

Dünen und Strand

Am Montag überredeten wir die leicht bewegungseingeschränkte Jule, in einen Leihfahrradanhänger zu steigen, damit wir gemeinsam die Insel mit dem Fahrrad erkunden konnten. Das kam ihr zugegebenermaßen reichlich suspekt vor, aber am Ende hat sie es doch über sich ergehen lassen. Bei weiter auffrischendem Gegenwind strampelten wir schnaufend Kilometer um Kilometer in Richtung Inselmitte nach De Koog.

Ein ganz leicht verwirrter Blick von Jule: „Was geschieht hier?“
Die Haare wehen im Gegenwind

In De Koog passierte dann das Unfassbare. Durch eine Laune der Natur und begünstigt durch diesen doch sehr kräftigen Tropenwind, flog mir offenbar etwas so nachhaltig ins rechte Auge, dass ich mich von einem Moment auf den nächsten vor Schmerzen krümmend, auf diesem Auge quasi blind, wiederfand. Die sofort eingeleiteten notfallärztlichen Untersuchungen konnten jedoch im so eklatant lädierten Sehorgan keinen unliebsamen Fremdkörper ausmachen. Eine kurzfristige Linderung war somit nahezu ausgeschlossen. Wenig hilfreich war diesbezüglich dann auch der kurze Strandbesuch, der in Wahrheit einer Sandstrahlung gleichkam.

Immerhin hatten wir auf dem Rückweg den erhofften Rückenwind, so dass wir flugs wieder am Campingplatz waren. Das schmerzende Auge konnte dann glücklicherweise mit den täglich zu nehmenden Augentropfen beruhigt werden, so dass ich dadurch doch noch wiederhergestellt werden konnte.

Am Dienstag mussten wir uns dann schon wieder von Ute und Gerd verabschieden, die noch wenigstens einen weiteren Tag auf der Insel bleiben wollten. Wir trafen uns noch zum Drachenfliegen, doch noch ein wenig einregnen lassen und zu guter Letzt Pfannkuchen essen am Paal 17 mit Christoph vom Volleyball und seiner schwangeren Frau Susanne. Die machen es richtig und haben sich satte zwei Wochen für die Insel frei genommen. So ein bisschen Urlaub könnten wir eigentlich auch mal wieder gebrauchen, finde ich…

Statistik

Ü62: 30.09.2017 -> 01.10.2017 in De Cocksdorp (Texel) (79.174 km)
Ü63: 01.10.2017 -> 02.10.2017 in De Cocksdorp (Texel) (79.174 km)
Ü64: 02.10.2017 -> 03.10.2017 in De Cocksdorp (Texel) (79.174 km)

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