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Wie wechselhaft sich das Wetter in den Bergen zeigen kann, konnten wir heute ganz hautnah erleben. Die bekanntermaßen komplexen klimatischen Verhältnisse in den Alpen bescherten uns nach diesem trüben und nassen gestrigen Tag heute glücklicherweise wieder einen emotional geradezu euphorischen Morgen. Der Himmel war wieder zu sehen und die verbliebenen Wolken des Vortags machten sich zügig daran zu verschwinden. Wir warfen also erneut den Turbo an und standen tatsächlich bereits um kurz nach neun Uhr gestiefelt und gespornt am Bus.

Der Skitag stand damit ganz im Zeichen der skigebietsübergreifenden großen Runde von St. Anton nach Lech und Zürs und zurück. Der Streckenplan war also mehr oder weniger vorgegeben. Immer weiter in Richtung Zürs unter der großen Prämisse „Keine Pause, keine Brause“. Der Weg zur Gondel nach Lech ließ sich dank der frühen Stunde verhältnismäßig komplikationslos in geschmeidigen Schwüngen bewältigen.

Total flowiger Skitag
Leichte Brise auf der Piste
Ohne Worte

In Lech wurden wir dann aber Zeuge der grotesken Diskrepanz zwischen der Infrastruktur auf den Pisten und des eher mondänen Lifestyles in den Skihütten. Auf unserer Weiterfahrt in Richtung Zürs wurden wir mehrfach künstlich von in die Jahre gekommenen brettharten Zweier-Sesselliften aufgehalten, die einfach nicht den erforderlichen Durchsatz liefern konnten. So hatte wir aber immerhin genügend Zeit, um uns an der in Dauerschleife ausgestrahlten Werbung auf den wiederum sehr modernen Monitoren oberhalb der Warteschlange vor dem Lift zu ergötzen. Um dem Klientel vor Ort Rechnung zu tragen, war dabei auch immer wieder das Konterfei des Nasengottes Professor Mang zu sehen. Der Bodensee ist ja nicht weit und Nasen haben die meisten Skifahrer ja auch dabei.

Dieses insgesamt himmelschreiende Missverhältnis komplettierten wunderbar präparierte und unberührte Skipisten, die sich unterhalb der unterdimensionierten Sessellifte erstreckten. Denn so erkenntnisreich waren die Werbeblöcke dann doch nicht, dass man sich unbedingt erneut in diese schier endlos lange Schlange eingereiht hätte.

Unsere Mittagspause legten wir bewusst nicht inmitten einer dieser von leeren Champagnerflaschen in Magnumgröße gespickten Skihütten. Stattdessen gondelten wir noch in der von Dom Perignon gesponsorten Rüfikopfbahn hinauf zum Gipfelrestaurant des Rüfikopf. Dort übernahmen wir einen wunderbaren Platz an der Sonne von einer jungen Dame, deren Lippen Chiara Ohoven vor Neid hätte erblassen lassen. Am Bodensee kann man bestimmt nicht nur Nasen bekommen…

Auf dem Weg zurück

Danach mussten wir uns auch schon auf den Heimweg machen, um nicht nach Liftschluss irgendwo in freier Wildbahn zu stranden. Gerade rechtzeitig erklommen wir unseren Hausberg, den Kapall. Wir sortierten uns noch in der fast schon untergehenden Sonne als der Sessellift bereits rückwärts fuhr und Feierabend machte. So menschenleer machten die Pisten hier oben schon fast einen unwirklichen Eindruck. Trotz der späten Stunde waren die Hänge noch in einem erstaunlich guten Zustand. Zudem musste man sich endlich mal nicht um irgendwelche unkontrollierbaren Bruchpiloten kümmern, die einem unbedingt über die Skispitzen brettern möchten.

So kann man auch Wintercamping machen
Wohlverdienter Glühwein mit extra Fruchteinlage

Dieser Tag wird sicherlich als der längste Skitag der Welt in die Annalen eingehen. Erst gegen 17:00 Uhr waren wir wieder auf dem Campingplatz und konnten mit einem Schlückchen Glühwein auf eine gelungene Premiere des Skifahr-Campingurlaubs anstoßen. Den Sonntag nutzen wir trotz erneut schönem Wetter nicht mehr zum Skifahren, sondern packten in Ruhe unsere Camper zusammen, nachdem wir unsere Heckklappe enteist hatten, und machten uns auf den Heimweg.

Ü7: 22.02.2019 -> 23.02.2019 in Pettneu am Arlberg (119.285 km)
Ü8: 23.02.2019 -> 24.02.2019 in Pettneu am Arlberg (119.285 km)

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